11. Apr – In Myanmar sind Medienberichten zufolge bei einem Angriff der Armee auf eine Veranstaltung von Gegnern der Militärmachthaber mindestens 50 Menschen getötet worden. BBC Burmese, Radio Free Asia (RFA) und das Nachrichtenportal Irrawaddy sprachen am Dienstag unter Berufung auf Bewohner der betroffenen Region Sagaing in der Mitte des südostasiatischen Landes von 50 bis 100 Todesopfern. Darunter sollen auch Zivilisten sein. Ein Vertreter der Volksverteidigungskräfte (PDF), einer bewaffneten Oppositionsgruppe, die gegen die Junta kämpft, sagte zu Reuters, eine Zeremonie zur Eröffnung ihres örtlichen Büros sei von Kampfjets beschossen worden. Die genaue Opferzahl sei noch unklar. Reuters konnte die Berichte zunächst nicht verifizieren. Eine Stellungnahme der Militärregierung lag nicht vor.
Zuletzt war es vermehrt zu Luftangriffen des Militärs in dem Konflikt gekommen. Dabei waren im Oktober in der nördlichen Region Kachin mindestens 50 Menschen getötet worden. Erst im vergangenen Monat wurden bei einem Luftangriff auf ein Dorf im Nordwesten Myanmars Menschenrechtlern, Rebellen und Medien zufolge mindestens acht Zivilisten getötet, darunter auch Kinder. Im Januar sollen bei der Bombardierung eines Dorfes in derselben Region mindestens sieben Menschen umgekommen sein.
Das Militär hatte sich im Februar 2021 an die Macht geputscht, die demokratisch gewählte Regierung gestürzt und deren faktische Chefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi festgenommen. Bei Protesten dagegen wurden Hunderte Menschen getötet und Tausende festgenommen. Zahlreiche Länder haben Sanktionen gegen die Militärregierung verhängt. Das Militär begründete sein Vorgehen mit dem Vorwurf des Wahlbetrugs. Es bestreitet den Vorwurf von Gräueltaten an Zivilisten und behauptet, es bekämpfe Terroristen, die das Land destabilisieren wollten.
Mindestens 50 Tote bei Angriff auf Rebellen-Versammlung in Myanmar
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Jörg Peter auf Pixabay
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