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Microsoft und Google stützen Wall Street – Fed im Blick

New York/Frankfurt, 27. Jul (Reuters) – Starke Firmenbilanzen von Konzernen wie Microsoft oder der Google-Mutter Alphabet locken Anleger an die Wall Street zurück. Ein weiterer Stimmungsaufheller war am Mittwoch die Aussicht auf ein langsameres Zinserhöhungstempo der Notenbank Fed. Der Dow Jones gewann 1,4 Prozent auf 32.198 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 4,1 Prozent auf 12.032 Punkte vor und der breit gefasste S&P 500 legte 2,6 Prozent auf 4024 Punkte zu.

Die Fed hob den Leitzins zum zweiten Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte an. „Alles andere wäre ein schlechte Nachricht gewesen“, sagte Jack Ablin, Chef-Anleger und Mitgründer des Vermögensverwalters Cresset. „Eine zu geringe Zinserhöhung hätte die Glaubwürdigkeit der Fed unterminiert und eine zu große das Vertrauen in die Wirtschaft.“ Positiv sei außerdem, dass die Entscheidung einstimmig gefallen sei. 

Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners verwies darauf, dass die Notenbank in ihrer Mitteilung die Abkühlung der Konjunktur erwähnt hat. „Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Zeit der 75-Basispunkte-Schritte mit der heutigen Zinssitzung zu Ende ist.“ Derartige Signale sendete Fed-Chef Jerome Powell auch in seiner Pressekonferenz. 

MICROSOFT UND ALPHABET ÜBERZEUGEN MIT ZAHLEN

Microsoft und Alphabet verfehlten mit ihren Quartalsergebnissen zwar teilweise die Markterwartungen, steigerten aber ihre Umsätze. Bei Microsoft sorgte ein optimistischer Ausblick und bei Alphabet überraschend robuste Werbeeinnahmen für Erleichterung. „Eine positive Reaktion auf die jüngsten Quartalszahlen war angesichts der negativen Marktstimmung rund um die Technologiebranche unglaublich schwer zu erreichen“, sagte Sophie Lund-Yates, leitende Analystin beim Brokerhaus Hargreaves Landsdown. 

Die Aktien des Software-Konzerns und des Suchmaschinen-Betreibers stiegen daraufhin um 6,7 und knapp 7,7 Prozent. Auch bei Papieren anderer Technologiekonzerne wie Amazon, Apple, Twitter oder der Facebook-Mutter Meta griffen Anleger zu. Sie gewannen bis zu 6,5 Prozent. 

SPOTIFY UND T-MOBILE OPTIMISTISCHER 

Die Titel von Spotify legten sogar fast 12,2 Prozent zu. Auf Basis eines Quartalsergebnisses über Markterwartungen hob der Musikstreaming-Dienst seine Gesamtjahresziele an. Spotify habe bei fast allen Kennziffern überzeugt, lobte Analyst Andrew Uerkwitz von der Investmentbank Jefferies. Das Musik-Geschäft werde sich vor dem Hintergrund der Rezessionsgefahr besser entwickeln als der Rest der Unterhaltungsindustrie. 

T-Mobile USTMUS.O blickt ebenfalls optimistischer nach vorn und peilt für 2022 nun 6,3 statt 5,3 bis 5,8 Millionen neue Vertragskunden an. Außerdem legte die Mobilfunk-Tochter der Deutschen Telekom ein überraschend starkes Quartalsergebnis vor. Aktien von T-Mobile gewannen 5,2 Prozent. 

Am Rohölmarkt verteuerte sich die US-Sorte WTI um 3,3 Prozent auf 98,12 Dollar je Barrel (159 Liter). Der überraschend deutliche Rückgang der Lagerbestände bereite den Spekulationen auf einen Nachfrage-Rückgang wegen gestiegener Preise ein Ende, sagte Bob Yawger, Manager bei der Investmentbank Mizhuo. Andere Börsianer verwiesen zur Begründung zusätzlich auf Gas-Krise in Europa wegen der gedrosselten Lieferungen aus Russland. Dadurch griffen Abnehmer verstärkt zu Öl als Energieträger.

Microsoft und Google stützen Wall Street – Fed im Blick

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Titelfoto: Symbolfoto

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