Frankfurt, 12. Okt – Mercedes-Benz will durch digitale Vernetzung Kosten in der Autoproduktion einsparen. Dank einer umfassenden Datenplattform könnten die Fertigungskosten bis 2025 um weitere 20 Prozent gesenkt werden, erklärte der Autobauer am Mittwoch. Von 2019 bis 2022 seien bereits 15 Prozent eingespart worden, sagte Produktionschef Jörg Burzer. Mercedes nutze dafür jetzt die Cloud-Technologie Azure von MicrosoftMSFT.O. Damit werde das globale Produktionsnetzwerk in Zeiten geopolitischer und makroökonomischer Herausforderungen widerstandsfähiger, betonte Burzer. „Die Fähigkeit, Probleme in Produktion und Logistik zu prognostizieren und zu vermeiden wird zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil auf dem Weg ins vollelektrische Zeitalter.“
Die rund 30 Pkw-Werke weltweit können auf aktuelle Daten zugreifen, um zum Beispiel Lieferengpässe oder Störungen in der Produktion früher begegnen zu können. Ein Vorteil sei, dass die Daten damit nicht nur Führungskräften, sondern auch den Beschäftigten zur Verfügung stünden. Sie könnten so ihre Erfahrungen zur Verbesserung von Prozessen leichter einbringen, erklärte der Produktionschef. Nachjustierungen, die früher einige Stunden brauchten, könnten so binnen Minuten erledigt werden. Die Wartung könne besser gesteuert und Stillstand in der Produktion vermieden werden. Fertigungsprozesse sollen digital simuliert und entwickelt werden, ehe die Bänder in der Fabrik anlaufen. Das spare Energie, Wasser und andere Ressourcen, sodass auch der CO2-Ausstoß gesenkt werde.
Wegen des globalen Mangels an Halbleitern aufgrund der Corona-Pandemie müsse die Lieferkette seit zwei Jahren ständig eng überwacht werden. „Wir sind flexibler geworden, wir können schneller reagieren auf Herausforderungen in der Supply Chain“, sagte Burzer. Daten spielten dabei eine wichtige Rolle. Derzeit liefen die Werke wie geplant, doch es bleibe ein Hangeln von Woche zu Woche, von Monat zu Monat.
Die Kooperation mit Microsoft ergänzt die schon länger bestehende Zusammenarbeit der Schwaben mit SiemensSIEGn.DE bei der Digitalisierung der Produktion. Die Technik von Siemens generiere die Daten, mit der Plattform von Microsoft würden sie ausgewertet.
Mercedes will dank Digitalisierung günstiger produzieren
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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