Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland und jetzige stellvertretende Außenminister der Ukraine, Andrij Melnyk, zeigt sich enttäuscht von den Beschlüssen der Ukraine-Kontaktgruppe auf der US-Luftwaffenbasis in Ramstein. „Die Hoffnung war nicht sehr groß. Aber es ist trotzdem bitter, dass wir heute diese Entscheidung, diese Vertagung der Debatte haben“, sagte Melnyk dem Fernsehsender „Welt“.
Man habe zumindest erwartet, dass die Bundesregierung das grüne Licht gibt für andere Mitgliedsstaaten, die signalisiert haben, dass sie bereit wären, Leopard 2-Panzer zu liefern. „Aber jetzt werden wir wahrscheinlich wieder Zeit verlieren.“ Der Vize-Außenminister sprach von einem Teufelskreis.
„Es ist schade, dass man sich wieder versteckt und diese Ausreden sucht und das man auch die Amerikaner quasi so ein bisschen vor den Kopf stößt, weil auch sie sind jetzt quasi gezwungen was zu tun oder sich zu rechtfertigen.“ Er wünsche sich endlich eine schnelle politische Entscheidung seitens der Bundesregierung. „Wenn es soweit ist, dann wissen wir, dass man das alles beschleunigen kann und dass wir innerhalb von wenigen Wochen eine ganze Armee von Panzern zusammenbauen können und wir hoffentlich über ein paar hundert Panzer reden und nicht nur über ein paar Dutzend“, sagte Melnyk.
Foto: Ukrainische Flagge in Kiew, über dts Nachrichtenagentur
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