Moskau, 25. Feb – Die russische Rüstungsindustrie arbeitet nach Angaben des russischen Spitzenpolitikers Dmitri Medwedew rund um die Uhr, um die drastisch gestiegenen Aufträge zu erfüllen. Dass den russischen Streitkräften in der Ukraine die Raketen ausgingen, wies der stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates in einem am Samstag veröffentlichten Interview der Zeitschrift „Nationale Verteidigung“ zurück. Die Regierung habe in einigen Unternehmen die Waffenproduktion verzehnfacht, sagte Medwedew, der früher Präsident des Landes war und heute mit an der Spitze der Militärisch-Industriellen Kommission steht, die die Rüstungsindustrie kontrolliert. Die Rüstungskonzerne würden mit der gestiegenen Nachfrage „voll und ganz“ fertig.
Russland hat im vergangenen Jahr die Rüstungsproduktion auf Hochtouren gebracht, da seine Streitkräfte riesige Mengen an Munition in der Ukraine verbrauchen. Zudem wurden Tausende gepanzerte Fahrzeuge zerstört oder vom ukrainischen Militär erbeutet. Westlichen und ukrainischen Erkenntnissen zufolge gehen einige Modelle russischer Raketen zur Neige, und Russland habe Schwierigkeiten, das Arsenal aufzufüllen, da wegen der westlichen Sanktionen Mikrochips fehlten. Das Internationale Institut für Strategische Studien (IISS) hatte vergangene Woche mitgeteilt, Russland habe in dem seit einem Jahr dauernden Krieg etwa die Hälfte seiner besten Panzer verloren und ringe darum, sie zu ersetzen.
Diese Darstellung wies Medwedew zurück. „Es war lustig zu hören, wie die Kiewer Fantasten argumentierten, dass in Russland ‚Raketen ausgegangen‘ oder die ‚Produktion gestoppt‘ seien. Die Realität überzeugte sie vom Gegenteil – sie kommen immer noch nicht über den Schock hinweg.“ Medwedew zufolge werde nicht nur die Produktion ausgebaut. „Wir führen neueste Technologien ein und perfektionieren sie buchstäblich auf dem Vormarsch.“ Zudem würden erbeutete Waffen genau studiert. „Wir haben die Erfahrung des Feindes zu unserem eigenen Vorteil genutzt.“
Medwedew – Russlands Rüstungskonzerne erfüllen Nachfrage
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Maria auf Pixabay
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