30. Mai (Reuters) – In Armenien reißen die Proteste gegen Ministerpräsident Nikol Pashinyan im Zuge der angestrebten Normalisierung mit Aserbaidschan nicht ab. Tausende Menschen blockierten am Montag in Jerewan Regierungsgebäude, blockierten Straßen und stoppten den Verkehr der U-Bahn. Die Polizei rief die Kundgebungsteilnehmer dazu auf, sich an die Gesetze zu halten. Vergangenen April hatten beide Staaten unter EU-Vermittlung Friedensverhandlungen aufgenommen. Die Gegner von Pashinyan fürchten, dieser sei zu inakzeptablen Zugeständnissen bereit.
Im Sommer 2020 war es zu einem 44 Tage andauernden Krieg zwischen beiden Ländern um die Kaukasus-Region Bergkarabach gekommen, der mit einer von Russland vermittelten Waffenruhe endete. Russland entsandte zudem 2000 Soldaten zur Friedensicherung nach Bergkarabach.
Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken kämpfen seit langem um die Kaukasusregion. Völkerrechtlich gehört das mehrheitlich von Armeniern bewohnte Gebiet zu Aserbaidschan, von dem es sich aber 1991 losgesagt hatte. Aserbaidschan hatte in dem Krieg, in dem mindestens 6500 Menschen starben, Territorium zurückgewonnen, das es in einem früheren Konflikt verloren hatte. Das Land wird von der Türkei unterstützt.
Massenproteste gegen Regierungschef in Armenien
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