Update 16:35 Uhr
18. Feb (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
CONTINENTAL – Vilnius: Der Autozulieferer hält trotz Druck aus China an seinen Investitionsplänen in Litauen fest. Das sagte der Leiter des örtlichen Werks der Zeitung „Verslo Zinios.“ Insgesamt geht es um 1500 Arbeitsplätze und Investitionen über 185 Millionen Euro. Das Werk war in den diplomatischen Streit zwischen Litauen und China geraten, nachdem Taiwan in der litauischen Hauptstadt Vilnius eine Vertretung eröffnet hatte. China sieht Taiwan als Teil seines Territoriums an.
VOLKSWAGEN – Berlin: Der Autobauer stoppt wegen der Sturmwarnung die Produktion in seinem Werk in Emden. Die Spät- und die Nachtschicht seien abgesagt worden, sagte eine Sprecherin. Die Frühschicht am Samstag beginne eine Stunde später. Der Deutsche Wetterdienst warnt für den Norden Deutschlands vor extremen Orkanböen mit Geschwindigkeiten zwischen 120 und 140 Stundenkilometern.
DEERE – Bangalore: Der US-Landmaschinenbauer hat seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2021/22 dank hoher Nachfrage nach Traktoren und Mähdreschern angehoben. Für das laufende Geschäftsjahr werde nun ein Gewinn zwischen 6,7 Milliarden und 7,1 Milliarden Dollar anvisiert, teilte Deere mit. Bisher war der Konzern aus Illinois von 6,5 Milliarden bis sieben Milliarden Dollar ausgegangen. Deere profitiert von der zunehmenden Bereitschaft der Landwirte, verstärkt in neue Maschinen zu investieren. Das US-Landwirtschaftsministerium schätzt, dass das Nettoeinkommen der Landwirte im Jahr 2021 dank der Rekordpreise bei Getreide um 25 Prozent geklettert ist. Im Ende Januar endenden ersten Geschäftsquartal verbuchte Deere jedoch wegen Lieferkettenprobleme einen Gewinnrückgang auf 903 Millionen Dollar nach 1,22 Milliarden im Vorjahreszeitraum.
DUPONT – Bangalore: Das US-Chemieunternehmen verkauft seine Mobilitäts- und Materialsparte für elf Milliarden Dollar an den Spezialchemiekonzern Celanese. Bis Ende diesen Jahres solle der Verkauf über die Bühne gehen, teilte DuPont mit. Der Konzern will sich auf seine Elektronik-, Auto- und Wassersparten konzentrieren und sich dafür von anderen Geschäftsfeldern trennen.
EDF – Paris: Der französische Energieriese erhält vom Staat eine Finanzspritze in Höhe von rund 2,1 Milliarden Euro. Dies werde im Zuge der am Freitag von EDF angekündigten Kapitalerhöhung geschehen, sagt Finanzminister Bruno Le Maire. Mit der Maßnahme solle auch Investoren signalisiert werden, dass EDF vertrauenswürdig sei. EDF muss wegen technischer Probleme eine Reihe von Atomkraftwerken für Wartungsarbeiten vom Netz nehmen. Zudem muss der Konzern auf Geheiß der Regierung seinen Kunden Strom unterhalb der stark gestiegenen Marktpreise liefern. Der Staat hält knapp 84 Prozent der Anteile von EDF.
NORWEGIAN AIR – Oslo: Die norwegische Billig-Airline kehrt in die Gewinnzone zurück. Für 2021 meldete Norwegian Air einen Gewinn von 1,88 Milliarden norwegischer Kronen (rund 186 Millionen Euro) nach einem Verlust von 23 Milliarden Kronen im Jahr davor. Auch der Umsatz im vierten Quartal habe sich im Vergleich zum Vorjahr fast vervierfacht, teilte das Unternehmen mit. Im Rahmen eines Insolvenzverfahrens hatte die Airline vergangenes Jahr ihre Flotte stark reduziert und auf Langstreckenverbindungen verzichtet. Das Unternehmen plane dieses Jahr die Flotte auf 70 von 51 Maschinen aufzustocken. Vor der Pandemie waren es über 160 Flugzeuge.
BE SEMICONDUCTOR – Danzig: Geplante Milliardeninvestitionen großer Chipproduzenten stimmen den niederländischen Hersteller von Maschinen für die Halbleiterindustrie zuversichtlicher. Besi erwarte nun für das erste Quartal 2022 ein Umsatzwachstum von rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Trotz der Unterbrechungen in der globalen Lieferkette, der anhaltenden Handelsspannungen zwischen den USA und China und der Überschwemmung in einer seiner Produktionsstätten seien starke Ergebnisse für das Gesamtjahr erzielt worden, sagte Konzernchef Richard Blickman. Der Umsatz des Zulieferers von unter anderem Infineon, STMicroelectronics und Micron Technology fiel im Schlussquartal um 17,6 Prozent gegenüber dem dritten Quartal auf 171,7 Millionen Euro, was jedoch der eigenen Prognose entsprach. An die Aktionäre solle eine um 95 Prozent angehobene Dividende von 3,33 Euro pro Aktie ausgeschüttet werden.
AMAZON – Sydney: Der australische Bundesstaat New South Wales hat Unternehmen wie Amazon angeordnet, ihren freiberuflichen Lieferfahrern einen Mindestlohn zu zahlen. Nach der stufenweisen Einführung müsse den Fahrern mit eigenen Autos letztlich ein Stundenlohn von 37,80 Australischen Dollar (umgerechnet fast 24 Euro) überwiesen werden, teilte der bevölkerungsreichste Bundesstaat mit. New South Wales prescht mit der Maßnahme voraus. Laut der Gewerkschaft TWU ist es das erste Mal, dass der weltgrößte Onlinehändler gezwungen ist, seinen Auftragnehmern vom Gesetz vorgegebene Löhne zu zahlen. Allein in dem Bundesstaat lieferten Tausende sogenannte „Flex“-Fahrer für Amazon Waren aus.
SIKA – Zürich: Der Schweizer Bauchemiekonzern hat seinen Gewinn 2021 um 27,1 Prozent auf den Höchstwert von 1,05 Milliarden Franken gesteigert. Trotz anhaltender Engpässe bei der Beschaffung von Rohmaterialien habe der Umsatz um 17,5 Prozent auf 9,3 Milliarden Franken angezogen, teilte Sika mit. Insbesondere die Region Amerika florierte. In den USA hätten Instandsetzungs- und Neubauprojekte von Distributions- und Rechenzentren das Geschäft angetrieben. Das Management wolle die Dividende um 16 Prozent auf 2,90 Franke pro Aktie anheben. Für 2022 erwarte Sika eine Umsatzsteigerung in Lokalwährungen von deutlich mehr als zehn Prozent auf über zehn Milliarden Franken. Das Betriebsergebnis (Ebit) dürfte dabei überproportional zulegen. Sika gehe weiterhin davon aus, die Übernahme des früheren Bauchemiegeschäfts von BASF in der zweiten Hälfte 2022 abschließen zu können.
Marktentwicklungen 18. Februar 2022
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