Update: 20:20 Uhr
14. Feb (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
APPLE – Amsterdam: Der US-Konzern ist von der niederländischen Wettbewerbsbehörde ACM im Streit über Dating Apps zu einer weiteren Zahlung über fünf Millionen Euro verdonnert worden. Es ist die vierte wöchentliche Strafe wegen der Forderung der ACM, Apple müsse auch externe Bezahlverfahren bei Dating-Apps im Apple Store akzeptieren. Die Behörde erklärte, Apple schreibe den Entwicklern immer noch „unnötige und unangemessene“ Bedingungen vor. Der Entwicklerverband CAF erklärte, Apple versuche, die geforderten Änderungen so lange wie möglich aufzuschieben. „Jedes weitere hinausgezögerte Jahr sind weitere 25 Milliarden Dollar Umsatz“, sagte ein CAF-Sprecher. „Würden Sie nicht ein paar Millionen für Anwälte ausgeben, wenn Sie noch ein paar Jahre weitermachen könnten?“
META PLATFORMS – Washington: Der US-Bundesstaat Texas verklagt das Netzwerk Facebook wegen dessen Umgangs mit biometrischen Daten seiner Nutzer. Die vom Internet-Riesen Meta betriebene Plattform sammle mit ihrer Technologie zur Gesichtserkennung die Daten ihrer Nutzer ohne deren Zustimmung und verletze damit die Datenschutzrichtlinien, so der Vorwurf. „Das ist ein weiteres Beispiel der betrügerischen Geschäftspraktiken großer Technologiefirmen, und das muss aufhören“, sagte der texanische Generalstaatsanwalt Ken Paxton. Von Facebook war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
AIRBUS – Singapur: Der europäische Flugzeugbauer hat mehrere Großaufträge fest vereinbart. Die Leasingfirma Aviation Capital bestellte 20 Kurzstreckenmaschinen des Typs A220 fest, wie Airbus bei der Flugshow in Singapur mitteilte. Die kuwaitische Fluggesellschaft Jazeera Airways wandelte eine Option über 28 Maschinen des Typs A320neo in eine feste Bestellung um. Zugleich zeigte sich Airbus optimistisch mit Blick auf die Nachfrage in Fernost. Für die kommenden 20 Jahre sei mit einem Absatz von insgesamt mehr als 17.600 Flugzeugen in der Region Asien-Pazifik zu rechnen. Dabei handle es sich um alte Maschinen, die ersetzt werden müssten, zudem wachse der Luftverkehr in der Region.
CREDIT SUISSE – Zürich: In Zusammenhang mit der Abwicklung von gemeinsam mit der insolventen Greensill Capital geführten Fonds treibt die Schweizer Großbank die Bemühungen voran, einen Teil des Geldes von Versicherungen zurückzuholen. Credit Suisse habe insgesamt sieben Versicherungsansprüche im Gesamtvolumen von rund 1,2 Milliarden Dollar geltend gemacht, wie das Institut mitteilte. Mitte Januar waren es noch fünf Ansprüche im Volumen von rund 1,17 Milliarden Dollar. Credit Suisse hatte im vergangenen März vier Lieferkettenfinanzierungs-Fonds im Gesamtvolumen von zehn Milliarden Dollar eingefroren. Seitdem hat die Bank 7,3 Milliarden Dollar aus der Liquidation der Fondspositionen eingesammelt.
VAAR ENERGI – Oslo: Das norwegische Öl- und Gasunternehmen wird im Zuge seines Börsengangs seine Aktien wohl am unteren Ende der Angebotsspanne zuteilen. Der Preis je Aktie werde voraussichtlich bei 28 norwegischen Kronen liegen, teilte Vaar Energi mit. Das Gemeinschaftsunternehmen des italienische Versorgers Eni und der norwegische Beteiligungsfirma HitecVision hatte seine Titel in einer Preisspanne von 28 bis 31,5 norwegischen Kronen zum Kauf angeboten. „Das Angebot, einschließlich der Mehrzuteilungsoption, ist zum Angebotspreis um ein Vielfaches gedeckt“, teilte Vaar mit. Bei einem Preis von 28 norwegische Kronen komme Vaar auf einen Unternehmenswert von 70 Milliarden Kronen (7,8 Milliarden Dollar). Das Debüt an der Osloer Börse ist für Mittwoch geplant.
KWS SAAT – Der niedersächsische Saatguthersteller setzt sich nach einem Umsatzsprung höhere Ziele für das im Juni endende Geschäftsjahr 2021/22. Es werde nun mit Erlösen zwischen neun und elf Prozent gerechnet statt bisher fünf bis sieben Prozent, teilte KWS Saat mit. Von Juli bis Dezember kletterte der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 31 Prozent auf 431,6 Millionen Euro. Zu dem Plus trug vor allem die hohe Nachfrage nach Mais und Zuckerrüben bei. Der Betriebsverlust (Ebitda) schrumpfte leicht um 6,2 Prozent auf 45,2 Millionen Euro.
LOCKHEED MARTIN/AEROJET ROCKETDYNE – Bangalore: Der US-Rüstungskonzern zieht eigenen Angaben zufolge sein 4,4 Milliarden schweres Übernahmeangebot für den Raketentriebwerkhersteller Aerojet Rocketdyne zurück. Der Schritt erfolgt, nachdem die US-Wettbewerbsbehörde FTC vergangenen Monat einstimmig beschlossen hatte, gegen den Deal wegen kartellrechtlicher Bedenken zu klagen. Die Ende 2020 angekündigte Übernahme hätte Lockheed eine marktdominierende Stellung bei Feststoffraketenmotoren verschafft – ein wichtiger Bestandteil der US-Raketenindustrie.
Marktentwicklungen 14. Februar 2022
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