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Marktentwicklungen 10. Februar 2022

Update: 18:25 Uhr

10. Feb (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

NATURGY – Madrid: Der spanische Strom- und Gaskonzern will sich aufspalten. Der Versorger werde noch in diesem Jahr in zwei getrennte börsennotierte Unternehmen aufgeteilt, gab Naturgy bekannt. Die eine Firma solle sich auf die Stromerzeugung, die andere auf die Infrastruktur konzentrieren. Die Aufspaltung werde keine Auswirkung auf die Arbeitsplätze oder die Vermögensportfolien haben. Beide Einheiten würden die gleiche Aktionärsstruktur behalten. Zu den Anteilseignern von Naturgy gehören der australische Fonds IFM, die Private-Equity-Firmen CVC und GIP sowie die Beteiligungsgesellschaft Criteria Caixa.

BINANCE – London: Die gemessen am Handelsvolumen größte Kryptowährungsbörse der Welt will beim Medienhaus Forbes einsteigen. Dazu investiere Binance 200 Millionen Dollar in die Firmenhülle Magnum Opus Acquisition, teilte der Herausgeber des Magazins „Forbes“ mit. Durch einen Zusammenschluss mit Magnum Opus will sich Forbes an die Börse fusionieren.

ALPHABET – Paris: Die französische Datenschutzaufsicht CNIL warnt vor dem vom US-Technologiekonzern entwickelten Webanalysedienst Google Analytics. Das Unternehmen habe keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen, um die Datenschutzrechte der Nutzer gemäß der EU-Verordnung zu gewährleisten, wenn Daten zwischen Europa und den USA übertragen werden, erklärte die Behörde in einer Entscheidung gegen einen ungenannten französischen Website-Betreiber. Insbesondere bestehe das Risiko, dass US-Geheimdienste Zugang zu den Daten französischer Website-Nutzer erhalten könnten. CNIL setzte dem Betreiber eine Frist von einem Monat, um die EU-Verordnung einzuhalten. Google lehnte es ab, die Entscheidung zu kommentieren. Das Unternehmen hatte zuvor erklärt, dass Google Analytics keine Personen im Internet verfolgt und dass Organisationen, die dieses Programm nutzen, die Kontrolle über die von ihnen gesammelten Daten haben.

SARTORIUS – Frankfurt: Die Aktionäre des Göttinger Laborausrüsters erhalten nach dem Gewinnsprung im vergangenen Geschäftsjahr eine deutlich höhere Dividende. Der Hauptversammlung soll Ende März eine Ausschüttung von 1,26 Euro je Vorzugsaktie und 1,25 Euro je Stammaktie vorgeschlagen werden, wie Sartorius mitteilte. Im Vorjahr lag die Dividende noch bei 0,71 Euro je Vorzugsaktie und 0,70 Euro je Stammaktie. Das Unternehmen profitiert von einer starken Nachfrage nach seinen Produkten in der Corona-Pandemie, aber auch das Basisgeschäft wächst stark. 2021 stieg der Nettogewinn um knapp 85 Prozent auf 553 Millionen Euro.

BOMBARDIER – Bangalore: Der kanadische Flugzeugbauer hat im abgelaufenen Quartal wieder Geld verdient. Der bereinigte Nettogewinn lag in den drei Monaten bis Ende Dezember bei 80 Millionen Dollar, nach einem Verlust von 475 Millionen Dollar vor Jahresfrist, wie Bombardier mitteilte. Dabei spielten einerseits geringere Kosten eine Rolle. Zudem mussten die Kanadier weniger Rabatte auf ihre Flugzeuge einräumen. Der Umsatz mit Business Jets sank allerdings um knapp ein Viertel auf 1,77 Milliarden Dollar, weil weniger Maschinen ausgeliefert wurden.

PEPSICO – Bangalore: Höhere Preise und eine robuste Nachfrage nach Snacks und Limonaden geben dem US-Getränkekonzern Schub. Der Umsatz kletterte im Schlussquartal (per 25. Dezember) um 12,4 Prozent auf 25,25 Milliarden Dollar und übertraf damit die Konsensschätzungen um mehr als eine Milliarde Dollar. PepsiCo plant weitere Preiserhöhungen im laufenden Geschäftsjahr, da die Kosten für Aluminiumdosen bis hin zu Arbeitskräften und Versand wegen der Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus in die Höhe geschossen sind. Für 2022 erwartet der Coca-Cola-Konkurrent einen Anstieg des organischen Umsatzes um sechs Prozent (Vorjahr: zehn Prozent) und einen Kerngewinn von 6,67 Dollar je Aktie. PepsiCo kündigte zudem eine Erhöhung der jährlichen Dividende um sieben Prozent und ein neues Aktienrückkaufprogramm im Wert von zehn Milliarden Dollar an.

ATOS – Paris: Der französische IT-Beratungskonzern will einen Neuanfang wagen, nachdem er im zweiten Halbjahr 2021 Abschreibungen in Höhe von 2,4 Milliarden Euro verbucht hatte. „Wir haben die Arbeit umfassend und gründlich erledigt, und wir haben sie ein für allemal erledigt“, sagte Konzernchef Rodolphe Belmer in einem Analysten-Call. „Wir können jetzt ein neues Kapitel für Atos aufschlagen.“ Der Konzern werde sich um drei Geschäftsbereiche herum neu organisieren und seinen 21-köpfigen Vorstand umgestalten. Der vollständige Sanierungsplan und aktualisierte mittelfristige Ziele sollen im zweiten Quartal vorgestellt werden. Zudem stelle die revidierte Prognose für 2021 eine operative Marge von 3,5 Prozent (zuvor: vier Prozent) und einen Umsatzrückgang von 2,6 Prozent (bislang: 2,4 Prozent) in Aussicht. Atos-Aktien fielen um bis zu fünf Prozent.

PORSCHE – Hamburg: Der Sportwagenbauer weitet sein Engagement im stark wachsenden Markt für E-Bikes aus. Dazu beteiligt sich die VW-Tochter mit zunächst 20 Prozent an dem auf elektrische Fahrradantriebe spezialisierten Unternehmen Fazua aus Ottobrunn bei München. Außerdem geht Porsche eine Partnerschaft mit der niederländischen Gesellschaft Ponooc Investment ein, die für die Stuttgarter eine neue Generation von E-Bikes entwickeln, bauen und vertreiben soll. Mit Ponooc will Porsche zudem in den wachsenden Markt für Mikromobilität einsteigen. Die Holländer sind Teil der Pon Holdings, einem der weltgrößten Fahrradhersteller.

EDF – Paris: Der vom französischen Staat dominierte Versorger wird einen Teil des Kernenergie-Geschäftes des US-Konzerns GE übernehmen. Eine entsprechende Vereinbarungen sei unterzeichnet worden, teilte EDF mit. Der Deal, der Medienberichten zufolge einen geschätzten Wert von rund einer Milliarde Dollar hat, wurde von französischen Regierungsbeamten als „logisch“ bezeichnet, da Frankreich versucht, seine Atomenergie-Kapazitäten auszubauen. Später will sich der französische Präsident Emmanuel Macron zu den Atomkraftplänen des Landes äußern.

VESTAS – Kopenhagen: Der Windturbinenbauer erwartet 2022 steigende Kosten infolge gestörter Lieferketten. „Da die Unterbrechungen der Lieferkette voraussichtlich das ganze Jahr über andauern werden, wird 2022 eine Herausforderung für die Branche“, sagte Vorstandschef Henrik Andersen. Er erwarte zudem steigende Kosten bei Rohstoffen, Energie und Komponenten. Vestas bestätigte seine bereits veröffentlichten Jahreszahlen. Demnach verbuchte der Konzern 2021 einen Umsatz von 15,6 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (Ebit) von 461 Millionen Euro.

UNILEVER – London: Der Konsumgüterkonzern mit seinen Marken wie Dove Seife und Magnum Eis hat im vergangenen Jahr zugelegt. Mit einem Plus von 4,5 Prozent erreichte der Umsatz den stärksten Zuwachs der vergangenen neun Jahre, wie Unilever mitteilte. Dabei profitierte der Konzern davon, dass Verbraucher wegen der Corona-Pandemie vermehrt zu Hause aßen. Für 2022 kündigte der Vorstand weitere Umsatzsteigerungen in einer Spanne zwischen 4,5 bis 6,5 Prozent an. Treiber sind dabei Preiserhöhungen, um steigenden Energie- und Transportkosten auszugleichen. Doch wird Unilever die Preissteigerungen wohl nicht komplett weitergeben können, so dass die Marge um 140 bis 240 Basispunkte sinken dürfte.

BAYER – Frankfurt: Der Pharma- und Agrarchemiekonzern kann auf ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für seinen Gerinnungshemmer Asundexian rechnen. Von der US-Arzneimittelbehörde erhielt das Mittel den sogenannten Fast-Track-Status für den möglichen Einsatz zur Sekundärprävention bei Patienten mit nicht-kardioembolischem ischämischem Schlaganfall. Gegenwärtig befindet sich Asundexian in der zweiten von drei Phasen der klinischen Entwicklung. Der Fast-Track-Status soll die Entwicklung neuer Arzneimittel zur Behandlung schwerer Erkrankungen mit ungedecktem medizinischen Bedarf erleichtern und die Prüfung beschleunigen.

SUSE – München: Zum ersten Mal seit dem Börsengang im April 2021 hat sich ein Aktionär des Nürnberger Linux-Softwareanbieters von einem größeren Anteilspaket getrennt. Über die Investmentbank Goldman Sachs wurden drei Millionen Suse-Aktien für rund 81 Millionen Euro bei instututionellen Investoren platziert, wie die Bank mitteilte. Die Aktien wurden für 27 Euro zugeteilt, sieben Prozent unter dem Schlusskurs vom Mittwoch. Das drückte die Aktie im Frühhandel um 3,4 Prozent. Wer hinter dem Verkauf steht, blieb zunächst unklar. Mit Abstand größter Suse-Aktionär ist der schwedische Finanzinvestor EQT mit mehr als 76 Prozent.

TOTAL – Paris: Der französische Energiekonzern ist im vergangenen Jahr in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Nettogewinn lag bei 16 Milliarden Dollar nach einem Minus von 7,2 Milliarden Dollar 2020, wie Total mitteilte. Geholfen hätten die höheren Preise für Kohlenwasserstoffe. Zudem kündigte der Konzern ein Aktienrückprogramm für das erste Halbjahr 2022 in Höhe von zwei Milliarden Dollar an.

VERBIO – Düsseldorf: Der Biokraftstoff-Hersteller hat in den ersten sechs Monaten des Bilanzjahres 2021/22 einen Wachstumssprung verzeichnet. Bei einem Umsatzplus von knapp 70 Prozent auf 809,1 Millionen Euro schnellte das operative Ergebnis (Ebitda) um 132,8 Prozent auf 187,2 Millionen Euro in die Höhe. Als Grund für die Zuwächse nannte der Vorstand die weltweit starke Nachfrage nach fortschrittlichen Biokraftstoffen etwa aus Reststoffen wie Stroh.

BILFINGER – Düsseldorf: Der Industriedienstleister hat im vergangenen Jahr seine Wachstumsziele erreicht und sieht sich weiter auf Kurs. Bei einem Umsatzplus von elf Prozent auf rund 3,7 Milliarden Euro stieg das operative Ergebnis (Ebitda) auf 137 (Vorjahr: 20) Millionen Euro. Mit einem Auftragseingang von über vier Milliarden Euro sieht der Vorstand die Basis für ein „deutliches“ Wachstum im laufenden Jahr.

BECHTLE – Frankfurt: Das schwäbische IT-Systemhaus hat Umsatz und Gewinn im Geschäftsjahr 2021 trotz Lieferproblemen in der IT-Industrie gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern habe nach vorläufigen Zahlen um rund 18 Prozent auf etwa 320 Millionen Euro zugelegt, teilte Bechtle in Neckarsulm mit. Der Umsatz sei weitestgehend organisch um über sieben Prozent auf rund 6,25 Milliarden Euro gestiegen. Daraus errechnet sich eine Umsatzrendite vor Steuern (EBT-Marge) von rund fünf Prozent.

PERNOD RICARD – Eine lebhafte Nachfrage in den USA, in China und Europa nach Martell-Cognac, Mumm Champagner oder Absolut Wodka haben dem französischen Spirituosenkonzern auf die Sprünge geholfen. In den ersten sechs Monaten des seit Juli laufenden Bilanzjahres schnellte der Umsatz um 17 Prozent auf 5,959 Milliarden Euro in die Höhe. Der Gewinn legte mit einem Plus von 22 Prozent auf 1,998 Milliarden Euro noch stärker zu. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 16,7 Prozent gerechnet.

ARCELORMITTAL – Brüssel: Der weltweit zweitgrößte Stahlkonzern sieht sich dank des weltweiten Stahlbooms auf Wachstumskurs. Der Vorstand teilte mit, im vierten Quartal mehr verdient zu haben als erwartet und 2022 ein nochmals „starkes“ operatives Ergebnis (Ebitda) zu erwarten. Das in Luxemburg ansässige Unternehmen verfünffachte seinen Betriebsgewinn (Ebitda) im vierten Quartal auf 5,05 Milliarden Dollar. Analysen hatten im Schnitt mit 4,95 Milliarden Dollar etwas weniger erwartet. Im Gesamtjahr schoss der Betriebsgewinn auf 19,4 (Vorjahr: 4,3) Milliarden Dollar in die Höhe.

CREDIT AGRICOLE – Paris: Die französische Bank kommt bei ihren Gewinnzielen schneller voran als erwartet. Das Institut verbuchte 2021 ein Nettoergebnis von 5,4 Milliarden Euro und liegt damit über der für dieses Jahr ausgegebenen Prognose. Der Vorstand kündigte daher an, im Juni einen neuen Plan für die kommenden Jahre bis 2025 zu veröffentlichen. Die Aktionäre sollen an der verbesserten Profitabilität mit einer Dividende von 1,05 Euro je Akie beteiligt werden. Darin enthalten sind 0,20 Euro, die für 2019 nicht gezahlt werden konnten.

Entwicklungen
Marktentwicklungen 10. Februar 2022

SOCIETE GENERAL – Paris: Die französische Bank hat die Corona-Krise hinter sich gelassen und 2021 ihren Gewinn vervierfacht. Das Nettoergebnis schnellte auf 1,79 Milliarden Euro nach 470 Millionen im Jahr zuvor. Als Grund für den Gewinnsprung nannte der Vorstand die um 87,5 Prozent zurückgeführten Rückstellungen für faule Kredite sowie die Erholung des Privatkundegeschäftes. Er kündigte zudem eine höhere Rentabilität an. „Die Gruppe geht mit Zuversicht in das Jahr 2022“, sagte Vorstandschef Frederic Oudea.

SPACEX – Washington: Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat Bedenken gegen den Starlink-Plan von SpaceX geäußert. „Die Nasa ist besorgt über die potenzielle Zunahme von Zusammenstößen und mögliche Auswirkungen auf die wissenschaftlichen und bemannten Raumfahrtmissionen der Nasa“, teilte die Behörde der Branchenaufsicht Federal Communications Commission (FCC) mit. Das Unternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk hat die Genehmigung von weiteren 30.000 Satelliten im Rahmen des Starlink-Programms beantragt. Die Erweiterung „würde die Anzahl der überwachten Objekte in der Erdumlaufbahn mehr als verdoppeln und die Anzahl der Objekte unter 600 Kilometer mehr als verfünffachen“, hieß es weiter. SpaceX reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

GOFUNDME – Bangalore: Die Generalstaatsanwälte von Missouri und Texas leiten im Streit um eine Spendenkampagne für die protestierenden Lkw-Fahrer in Kanada gegen die US-Crowdfunding-Plattform eine Untersuchung ein. „Die Integrität des Online-Dienstes ist infrage gestellt worden, nachdem das Unternehmen eine millionenschwere Spendenkampagne für die kanadischen Lastwagenfahrer, dem „Freedom Convoy“-Protest gegen die Impfpflicht, gesperrt hat“, sagte der texanische Generalstaatsanwalt Ken Paxton. GoFundMe konnte nicht sofort für eine Stellungnahme erreicht werden. Das Unternehmen hatte die Spendenseite des Freedom Convoys am Freitag mit der Begründung abgeschaltet, sie verstoße gegen die Nutzungsbedingungen. „Die zuvor friedliche Demonstration hat sich zu einer Besetzung entwickelt, mit Berichten der Polizei über Gewalt und andere ungesetzliche Aktivitäten.“ Alle Spenden würden zurückerstattet.

Marktentwicklungen 10. Februar 2022

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