Bamako, 16. Mai (Reuters) – Mali zieht sich aus der multinationalen Militärtruppe der westafrikanischen Sahelzone (G5) zurück. Dies teilte die Militärjunta am Sonntag mit. In der Erklärung wurden mangelnde Fortschritte im Kampf gegen die Islamisten und das Scheitern der jüngsten Treffen in Mali für den Ausstieg verantwortlich gemacht.
Die G5-Sahel-Truppe, der auch Streitkräfte aus Niger, Tschad, Burkina Faso und Mauretanien angehören, wurde 2017 gegründet, um gegen Dschihadisten vorzugehen, die in den letzten Jahren Tausende Menschen getötet und Millionen zur Flucht gezwungen haben. Die Junta übernahm 2020 nach dem Sturz des ehemaligen Präsidenten Ibrahim Boubacar Keita die Macht in Mali.
Die Europäische Union (EU) hatte Mitte April beschlossen, wegen der Zusammenarbeit der Junta mit russischen Sicherheitskräften Teile ihres Ausbildungseinsatzes zu beenden. Ein weiterer Grund ist das Aussetzung der Wahlen durch die Militärregierung. Außenministerin Annalena Baerbock forderte eine Rückkehr zu einem demokratischen Reformweg. Die Sicherheitslage in der Sahelzone in Westafrika hatte sich trotz der Stationierung internationaler Truppen verschärft.
Malis Militärjunta steigt aus G5-Sahel-Truppe aus
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