Seoul, 12. Jun (Reuters) – Nach erneut ergebnislosen Verhandlungen über höhere Löhne haben Lkw-Fahrer in Südkorea ihren Streik den sechsten Tag in Folge fortgesetzt. Etwa 100 Trucker versammelten sich am Sonntag vor dem riesigen Fabrikgelände des Autoherstellers Hyundai. 31 Wirtschaftsverbände warfen angesichts zunehmender Lieferketten-Engpässe den Fahrern in einer gemeinsamen Erklärung vor, die Logistik des Landes in Geiselhaft zu nehmen, und forderten ein Ende des Arbeitskampfs. Das war jedoch nicht in Sicht. Für Montag wurden weitere Arbeitsniederlegungen angekündigt.
Die Lkw-Fahrer sehen insbesondere durch die rasant steigenden Kraftstoffpreise ihre Existenzgrundlage gefährdet. Sie fordern deswegen staatliche Unterstützung. Am Samstag hatten sich Vertreter der Gewerkschaften und des Verkehrsministeriums jedoch auch nach zehnstündigen Gesprächen nicht einigen können. Es war bereits die dritte Verhandlungsrunde. Ob es eine Fortsetzung geben werden, wisse er nicht, sagte ein Gewerkschaftsvertreter. Das Ministerium erklärte, es werde weitere Gespräche führen, nannte aber keine Details.
Der Streik sorgt auch außerhalb Südkoreas für Befürchtungen, dass die ohnehin belasteten globalen Lieferketten weiter unter Druck geraten könnten. Südkorea ist international stark vernetzt dank weltweit agierender Konzerne wie Samsung und ein wichtiger Lieferant von Halbleitern, Smartphones, Autos, Batterien und Elektronikartikeln. Chips etwa sind derzeit weltweit Mangelware, worunter etwa auch deutsche Autobauer leiden.
Lkw-Fahrer in Südkorea streiken weiter – Sorge um Lieferketten
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