Freitag, November 22, 2024
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LEG Immobilien schockt Anleger – Keine Dividende

Frankfurt, 09. Mrz – Der Düsseldorfer Wohnungskonzern LEG Immobilien will angesichts stark steigender Zinsen das Geld zusammenhalten und streicht überraschend die Dividende. „Uns hat auch in der Wohnimmobilienbranche die Zeitenwende erfasst“, sagte LEG-Chef Lars von Lackum am Donnerstag. „Wir wollen lieber auf Nummer sicher gehen, als in einer unsicheren Marktsituation die Dividendenzahlung später zu bereuen.“ Damit spare die LEG 300 Millionen Euro und müsse keine zusätzlichen Schulden aufnehmen, begründete die scheidende Finanzchefin Susanne Schröter-Crossan die Streichung. Man habe Zukäufe kreditfinanziert, im zweiten Halbjahr 2022 hätten aber die Bestände etwas an Wert verloren. Die LEG sei „damit etwas über das Ziel hinausgeschossen“, räumte sie ein.

Börsianer zeigten sich schockiert. Die im Nebenwerteindex MDax notierten LEG-Aktien rutschten bis zu 12,9 Prozent auf ein Zweieinhalb-Monats-Tief von 59,10 Euro und zogen auch andere Immobilienwerte mit nach unten. Wohnimmobilien-Aktiken gelten wegen des vermeintlich krisensicheren Geschäftsmodells bei Investoren als verlässlicher Dividendenbringer. Die LEG wirbt im Internet selbst mit ihrem „robusten Geschäftsmodell mit attraktiver Dividende“ und verweist darauf, dass sie seit dem Börsengang 2013 jedes Jahr mehr ausgeschüttet habe. Für 2021 hatte sie noch 4,07 Euro je Aktie gezahlt, grundsätzlich will sie 70 Prozent des operativen Gewinns (FFO I) ausschütten. Die Kennziffer stieg 2022 um 14 Prozent auf 482 Millionen Euro.

Nun spricht die LEG von „stark gestiegenen Finanzierungskosten und anhaltend niedrigen Volumina an den Transaktionsmärkten“. 2023 wolle man auf Sicht fahren, sagte van Lackum. Der enorme Zinsanstieg habe den Markt verunsichert. Zwar gebe es hohes Interesse an Investitionen in deutsche Wohnungen -doch wolle kein Investor vorpreschen. Finanzchefin Schröter-Crossan verlässt die LEG Ende März. Sie kehre aus familiären Gründen nach London zurück. Ihre Nachfolgerin Kathrin Köhling, eine ehemalige Unternehmensberaterin, arbeitet seit 2019 für die LEG.

Von der Streichung der Dividende und den gesparten Zinsen soll auch das Ergebnis im laufenden Jahr profitieren. Die LEG hob die Prognose für den AFFO – den frei verfügbaren Mittelzufluss – auf 125 bis 140 (bisher 110 bis 125) Millionen Euro an. Hauptgrund sei der gedrosselte Neubau von Wohnungen, infolgedessen die LEG weniger investieren müsse. Im vergangenen Jahr hatte die Kennzahl, an der der Wohnungskonzern künftig seinen Erfolg messen will, bei 108,8 Millionen Euro gelegen.

LEG Immobilien schockt Anleger – Keine Dividende

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von PIRO auf Pixabay

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