Berlin, 06. Feb (Reuters) – Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat den weiteren Einsatz der Bundeswehr im westafrikanischen Mali infrage gestellt. „Ich bin momentan sehr skeptisch, ob es tatsächlich weiter sein kann, dass wir uns vor Ort engagieren“, sagte die SPD-Politikerin am Sonntag im ZDF. „Ich hab nicht den Eindruck, dass wir länger willkommen sind.“ Dies habe auch damit zu tun, dass Verbündete die Arbeit erschwert bekämen, sagte sie mit Blick auf Frankreich. Das Militärregime Malis hatte unter anderem den französischen Botschafter ausgewiesen. Frankreich stellt als ehemalige Kolonialmacht auch einen großen Teil der westlichen Truppen in dem Land, hat aber mit dem Abzug begonnen. „Und deswegen ist es schon sehr schwer vorstellbar, dass dieses Engagement weitergeführt werden kann“, sagte Lambrecht.
Die Bundeswehr hat rund 1000 Soldaten als Teil der UN-Friedenstruppe Minusma in Mali stationiert. Weitere etwa 300 Soldaten sind an einer europäischen Ausbildungsmission beteiligt.
Lambrecht stellt Mali-Einsatz der Bundeswehr infrage
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