Künstliche Intelligenz ist noch immer ein heißes Thema in den Medien. Während einige Menschen eine Bedrohung in KI sehen, sind andere der Meinung, dass sie vielfältige Möglichkeiten bietet. Tatsache ist: Man kann dem Begriff nicht mehr entgehen. Er taucht überall auf und sorgt für viele Diskussionen. Doch woher kommt der Begriff „Künstliche Intelligenz“ eigentlich? Mit welcher Absicht wird er in den Medien verwendet? Ist Künstliche Intelligenz eher als technischer Begriff präsent oder dient er doch eher als geschickter Marketingbegriff?
So ist der Begriff „Künstliche Intelligenz“ entstanden
Künstliche Intelligenz (KI) ist nur einer von vielen Begriffen, der verwendet wird, um daten- und rechenzentrierte statistische Modelle zu beschreiben. Neben Begriffen wie Kybernetik, Automatentheorie und Informationsverarbeitung, gehört KI zu einer Sammlung akademischer Bezeichnungen. Dennoch ist es eben dieser Begriff, der in den Medien am meisten verwendet wird.
„Künstliche Intelligenz“ als Terminus wurde erstmalig von dem Kognitions- und Computerwissenschaftler John McCarthy in den 1950er Jahren eingeführt. Die Geschichte dahinter ist weniger spektakulär als die Wissenschaft: McCarthy prägte den Begriff, als er einen Förderantrag für sein Forschungsprojekt stellen musste. Gleichzeitig war es ihm wichtig, dass der Begriff „Künstliche Intelligenz“ klare Grenzen hat. Er sollte nur diejenigen Konzepte und Anwendungen einschließen, die seinem definierten Themengebiet entsprechen. So wollte er beispielsweise der Assoziation mit „Kybernetik“ entgehen.
Somit wurde KI als Begriff von McCarthy eingeführt. Ganz gleich, ob die Konzepte, Methoden und Ansätze bereits existierten – er hatte mit dem Begriff den ersten Meilenstein gesetzt und viel Anerkennung gewonnen.
Künstliche Intelligenz: Nur ein Marketingbegriff?
Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ existiert somit bereits seit mehreren Jahrzehnten. In den frühen 2010er-Jahren wurde er vornehmlich von den großen Tech-Unternehmen wiederbelebt. Heute ist die Bezeichnung in aller Munde und wird immer öfter als fesselnde Schlagzeile in den Medien eingesetzt. Dabei tritt er weniger als ein technischer Ausdruck auf und wird immer mehr zu einem geschickt eingesetzten Marketingbegriff. Marketingbegriffe werden verwendet, um Produkte, Konzepte oder Ideen ansprechender zu präsentieren und die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu erwecken. Gleichermaßen wird auch der Begriff der Künstlichen Intelligenz eingesetzt. Denn nicht alles, was als KI bezeichnet wird, basiert auch zu 100 Prozent auf KI. Beispielsweise verwenden einige Hersteller den Ausdruck für Waschmaschinen, Kühlschränke oder Kaffeemaschinen, lediglich um das eigene Produkt zu vermarkten. Wie viel KI tatsächlich in den Produkten steckt, ist wenig transparent.
So profitieren große Unternehmen von KI als Marketinginstrument
Nicht nur für die Vermarktung von Produkten oder Dienstleistungen wird der Ausdruck gezielt angewendet. Es wird zudem auch kritisiert, dass die zunehmende Verwendung von KI als Marketingbegriff dazu beiträgt, dass Menschen immer mehr positive Assoziationen mit Künstlicher Intelligenz verbinden. Dadurch werden potenzielle Risiken und ethische Fragestellungen in den Hintergrund gedrängt. Künstliche Intelligenz bedeutet heute unter anderem Revolution, Fortschritt und Effizienz. Die möglichen Gefahren werden oft als Irrglaube abgetan, die positiven Aspekte währenddessen hervorgehoben.
Mit der Implementierung von Künstlicher Intelligenz zielen große Tech-Konzerne darauf ab, gesammelte und gespeicherte Überwachungsdaten besser nutzbar zu machen. Hier kommt auch effektives Marketing ins Spiel: So wird KI öfter von Menschen in Anspruch genommen und die zunehmende Menge an Daten wird verwendet, um Modelle zu erstellen. Diese Modelle helfen uns in vielen Lebensbereichen, wie beispielsweise der Medizin oder Bildung. Gleichzeitig entstehen intime Daten über jeden Einzelnen von uns, die wiederum über Vorhersagemodelle einen Einfluss über uns und unser Leben haben können.
Viele Experten sind sich hier also einig: Künstliche Intelligenz wird als ein strategischer Marketingbegriff eingesetzt und je mehr man der neuen Technologie Aufmerksamkeit schenkt, desto mehr rechtfertigt man die Kontrolle und Macht der Unternehmen, die große KI-Sprachmodelle entwickeln.
Fazit: Kritisches Bewusstsein über „Künstliche Intelligenz“ schaffen
Immer öfter erscheint der Begriff der Künstlichen Intelligenz in den Medien. Unternehmen erkennen die Popularität und nutzen ihn, um beispielsweise potenzielle Kunden zu gewinnen. Zudem ermöglicht der Ausdruck eine positive Assoziation mit der Wissenschaft. Gleichzeitig sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die Verwendung des Begriffs nicht immer die potenziellen Gefahren angemessen widerspiegelt. Somit ist ein kritisches Bewusstsein für die tatsächlichen Herausforderungen von KI äußerst wichtig.
Autor:
Dominik Sedlmeier ist CEO der PR-Agentur El Clasico Media GmbH und Experte in den Bereichen Kommunikation, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Er gehört zu den medial gefragtesten PR-Managern und betreut u.a. die größten Marktführer verschiedener Branchen.
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