Sonntag, Dezember 22, 2024
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Harte Zeiten am Kryptomarkt

Harte Zeiten am Kryptomarkt: Diese Lektionen müssen private Investoren aus der FTX-Pleite lernen

Der Kryptomarkt macht aktuell eine bewegte Zeit durch. Nicht nur sind unlängst die Kurse vieler Coins drastisch gefallen, auch die nächste Insolvenz eines Krypto-Unternehmens wurde nun bestätigt. Dabei handelt es sich um die FTX Group, die die gleichnamige Börse für Kryptowährungen betreibt.

Zahlreiche Anleger sind dadurch verunsichert – schließlich galt FTX lange Zeit als einer der sichersten Anbieter. „Die Insolvenz von FTX kam für viele überraschend. Das heißt allerdings nicht, dass sie völlig unvorhersehbar kam – es waren definitiv Warnzeichen erkennbar“, betont Jens Rabe. Der Investment-Experte kennt diese aus seiner 25-jährigen Karriere im Börsengeschäft gut. Gerne beleuchtet er in diesem Gastbeitrag die Hintergründe der FTX-Pleite und zeigt auf, was Anleger daraus für die Zukunft lernen sollten.

Keine Insolvenz aus heiterem Himmel

Schon vor der Insolvenz hatte die Handelsplattform FTX mit Problemen zu kämpfen. Mehrmals hieß es in der Vergangenheit, CEO Sam Bankman-Fried führe unerlaubt Kundeneinlagen bei FTX an seine anderen Unternehmen ab. Das veranlasste laut anonymer Quellen sogar die US-amerikanischen Behörden dazu, Ermittlungen gegen ihn durchzuführen.

Ungeachtet der Frage, ob sich solche Gerüchte schlussendlich als wahr herausstellen, sollten auch private Anleger spätestens aufhorchen, wenn eine vertrauenswürdige Quelle sie aufgreift. Zu diesem Zeitpunkt steht das betroffene Unternehmen unter Zugzwang – es muss sich in irgendeiner Form von den Anschuldigungen distanzieren, um seine Verluste zu minimieren. Tut es das nicht, springen schon bald die ersten Investoren ab.

Einlagen gehen im Worst Case mit der Börse unter

Kleinanleger, die optimistisch zu FTX gehalten haben, sind letzten Endes die größten Leidtragenden. Viele von ihnen hatten ihre gesamten Krypto-Bestände bei der Börse hinterlegt. Diese Bestände sind nun verloren – womöglich für immer.

Gleichzeitig zeigt das die inhärenten Risiken, die für Anleger entstehen, wenn sie dauerhaft mehr Coins und Tokens in die Verantwortung Dritter übergeben, als sie handeln wollen. Anlegern ist stattdessen zu empfehlen, ihre Tokens in Investment- und Trading-Bestände aufzuteilen. Erstere sollten dabei stets in einem externen Krypto-Wallet aufbewahrt werden, über das der Anleger selbst die volle Kontrolle behält.

Auch aus steuerlicher Sicht ist das günstiger, als alle Kryptobestände bei einer Börse zu lassen. Im Regelfall ist der Verkauf sogar steuerfrei möglich, solange ein Anleger einen Token länger als ein Jahr hält.

Lösungen für mehr Transparenz am Kryptomarkt erforderlich

Obwohl der Kryptomarkt in den letzten Jahren stabiler geworden ist, als er es noch in seiner Anfangszeit war, lauern noch immer Risiken auf unbedachte Anleger. Mitglieder der Szene fordern daher vermehrt dazu auf, neben mehr Transparenz auch Konzepte zur Absicherung hinterlegter Krypto-Bestände zu schaffen. Eines dieser Konzepte nennt sich Proof of Reserves. Dabei sollen Kryptobörsen nachweisen, dass sie tatsächlich über die bei ihnen gehandelte Menge an Kryptowährung oder entsprechende Gegenwerte verfügen.

Solange sich das nicht weiträumig durchsetzt, sollten Anleger Vorsicht walten lassen, wenn sie mit Kryptowährung handeln. Insbesondere ist ihnen anzuraten, Warnsignale nicht zu verklären – verbreiten sich schlechte Nachrichten über eine Börse, wirkt sich das auch auf ihre Investoren aus. Ebenso sollten Coins und Tokens, die Anleger nicht zu handeln beabsichtigen, zeitnah in ein eigenes Wallet übertragen werden. Dadurch sind diese Kryptobestände in Sicherheit, falls die Börse des Vertrauens in Schwierigkeiten gerät.

Autor

Jens Rabe ist Gründer und Geschäftsführer der Rabe Unternehmensgruppe. Gemeinsam mit seinem Team hilft er Unternehmern, Selbstständigen und leitenden Angestellten zu einem regelmäßigen Einkommen an der Börse. 

Weitere Informationen unter: https://www.jensrabe.de/ 

Bild: Quelle: Rabe Holding GmbH & Co. KG/ Inka Englisch

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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