Donnerstag, April 25, 2024
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IT’S A MATCH!

IT’S A MATCH! WARUM INDUSTRIELLER MITTELSTAND & STARTUP SO GUT ZUSAMMEN PASSEN

Gegensätze ziehen sich an. Eine Kollaboration zwischen Startups und Mittelstand bringt viele Vorteile mit sich. Startups denken „Out-of-the-box“, handeln agil und planen flexibel, während der Mittelstand Industrie Know-how, Fachexpertise und langjährige Erfahrung besitzt. Hier treffen zwei Welten zusammen, die oft unterschiedlicher nicht sein könnten. Die junge Kultur der Startup Landschaft kreiert vor allem Raum für Innovation und Kreativität. Parallel schätzen die Industriefirmen ein, wie sich die Implementierung und Realisation dieser Ideen eignet. 

Die Potentiale der Zusammenarbeit zwischen Mittelstand und Startup sind vielfältig. Die Zusammenarbeit kann viele Facetten haben. Akzeleratorprogramme eignen sich für Unternehmen verschiedene Startups kennenzulernen und bieten die Möglichkeit der finanziellen Beteiligung. Weitere Formen der Zusammenarbeit sind beispielsweise gemeinsame Projekte, Zuliefererverhältnisse und Vertriebsbeziehungen.

Der Wandel der Industrie 4.0 bedeutet, dass Digitalisierung das Kernkriterium ist, um in der Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Mittelstand hat im Digitalisieren seiner Prozesse noch Aufholbedarf. Mangelende Kapazität und Knappheit an geschulten IT-Experten hindern den Schritt zur digitalen Transformation.

Oft ist die Dringlichkeit der Digitalisierung nicht erkannt, da sich gegen die große Veränderung gesträubt wird. Argumente wie “Unser Prozess funktioniert doch heute. Warum sollen wir uns umkrempeln?”, ist eines der Gründe für die langsamen digitalen Fortschritte in vielen traditionellen Unternehmen mit langer Historie. Den Unternehmen ist es wichtig sich auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können. Der Veränderungsprozess darf dem täglichen Handeln nicht im Weg stehen, sondern soll den Weg frei räumen und effizienter gestalten. Startups können an diesem Punkt Synergieeffekte erzeugen. Diese stoßen das Umdenken und somit den Change-Prozess an.  

Insbesondere in der Ersatzteillogistik können die fortgeschrittenen Lösungen von jungen Unternehmen den Mittelständlern von Vorteil sein. In der heutigen Zeit die Lieferkette digital und agil aufzustellen ist eine große Herausforderung und nimmt viele Ressourcen in Anspruch. Das Navigieren zwischen Einkauf, Abwicklung, Lagerung und Transport mit jeweils unterschiedlichen Partnern ist fast unmöglich für kleinere Firmen. Digitale Lösungen am Markt schaffen Transparenz und Kontrolle über die Lieferkette per Klick.

Maschinenbauer zum Beispiel können über digitale Prozesssteuerung und Outsourcing interne Prozesskosten sparen und durch das Benutzen von Multi-User Warenhäusern Logistikkosten reduzieren. Für eine Ersatzteillogistik auf Benchmarkniveau sind sehr hohe Investitionen in Warehouse-Infrastrukturen notwendig. Outsourcing an externe Logistikdienstleister mit digitaler und logistischer Expertise kann KMUs wieder mehr Raum für die Kernaufgabe schaffen. Hier kann ein Outsourcing Partner die Brücke zwischen Kunde und Distributionsnetzwerk bilden. 

Versorgungsengpässe von Ersatzteilen sind heute Normalität geworden. Die Pandemie und Lockdowns trugen zu globalen Lieferproblemen bei. Oft haben Mittelständler das Problem, dass Prozesse noch manuell durchgeführt werden und dies dazu beiträgt, dass die Lieferung von dringend benötigten Ersatzteilen stark verzögert wird. Der Stillstand von Produktionsmaschinen hat kostspielige Konsequenzen. Die Knappheit von Ressourcen trägt den Schwierigkeiten der Beschaffung signifikant bei. 

Wie dieser Synergieeffekt in der Praxis aussieht, lässt sich gut an einem Use Case eines mittelständischen Maschinenbauers erklären. Dieser hatte unteren anderem mit diesen Pain Points zu tun; Der After-Sales Service wurde aufgrund begrenzter Kapazität deutlich hinter das Kerngeschäft gestellt, mangelnde, langsame Prozesse und ein hoher operativer, händischer Aufwand ließen die Perfomance des Ersatzteilservices deutlich einbrechen – ganz abgesehen von den zu hohen, internen Lagerhaltungskosten.

Die Kollaboration mit einem Startup ermöglichte das Outsourcing von Warehousing und Fulfillment und die Anbindung an eine Cloud-Plattform. Standardisierte Prozesse, live KPIs und schnellere Durchlaufzeiten sind nur einige der Erfolgsfaktoren, welche dem Maschinenbauer ermöglicht wurden. Durch beidseitiges Vertrauen hat die Zusammenarbeit beiden Seiten einen vielversprechenden Weg für die Zukunft geöffnet.

Das hohe Innovationspotential der Jungunternehmen und die kurzen Entwicklungszyklen eignen sich ideal frischen Wind in den Mittelstand zu bringen, womit die beidseitige Wettbewerbsfähigkeit gestärkt wird. Beide Parteien können sich durch den Netzwerkeffekt neue Chancen sichern und Potenziale für eine zukunftssichere Geschäftsstrategie schöpfen.

Allerdings ist der Erfolg der Zusammenarbeit stark abhängig von der Wahl der Partner, der Kompatibilität der Organisationsstrukturen und des Managements. Mit der richtigen Kooperationsstrategie und einer systematischen Vorgehensweise lässt sich behaupten, dass sich Startups und Mittelstand hervorragend ergänzen und als “Traumpaar” im Wandel der Digitalisierung bezeichnet werden können.

Autor

Benjamin Reichenecker ist Co-Founder und Geschäftsführer bei PartsCloud. Der 4PL-Dienstleister übernimmt die Ersatzteillogistik für mittelständische Maschinen- und Anlagebauer, und bindet diese über eine Cloud-Plattform an ein internationales Distributionsnetzwerk an. 

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Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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