Mittwoch, November 20, 2024
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Kirgisistan wirft Tadschikistan Bruch von Waffenruhe vor

Bischkek/Duschanbe, 16. Sep – Trotz einer von Kirgisistan und Tadschikistan vereinbarten Feuerpause sind an der gemeinsamen Grenze nach kirgisischen Angaben am Freitag erneut Schüsse gefallen. Infolge der seit Tagen andauernden Schusswechsel seien mittlerweile 18.500 Menschen aus der Region geflohen, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Rote Kreuz. Nach Angaben von Kirgisistan und Tadschikistan sind seit dem jüngsten Wiederaufflammen der Feindseligkeiten mindestens vier Menschen getötet und Dutzende verletzt worden.

Im Grenzgebiet beider ehemaliger Sowjetrepubliken kommt es seit Jahren immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Die jüngsten Gefechte ereigneten sich während eines internationalen Gipfeltreffens im Nachbarland Usbekistan. An dem Treffen nahmen neben den Präsidenten Russlands und Chinas, Wladimir Putin und Xi Jinping, auch die Staatschefs von Kirgisistan und Tadschikistan teil. Russland ist mit beiden Staaten verbündet und hatte sie zu einer Waffenruhe aufgefordert. Die beiden zentralasiatischen Länder grenzen nicht an Russland, im Osten jedoch an China.

Am Rande des Gipfels in Usbekistan hätten der kirgisische Präsident Sadyr Dschaparow und der tadschikische Staatschef Emomali Rachmon am Freitag eine Waffenruhe vereinbart, teilte das kirgisische Präsidialamt mit. Diese sollte kirgisischen Angaben zufolge um 16.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MESZ) in Kraft treten und einen beiderseitigen Truppenrückzug umfassen. Tadschikistan hatte diese Angaben bestätigt. Anschließend jedoch erklärte der kirgisische Grenzschutz, tadschikische Kräfte hätten erneut zwei Dörfer auf der kirgisischen Seite beschossen.

Für Russland kommt das Wiederaufflammen des Konflikts zwischen Kirgisistan und Tadschikistan ebenso zur Unzeit wie der neuerliche Gewaltausbruch zwischen Armenien und Aserbaidschan mit zahlreichen Toten. Russland zählt diese vier ehemaligen Sowjetrepubliken ebenso zu seinem Einflussbereich wie unter anderem auch die Ukraine. Dort ist die Aufmerksamkeit der russischen Regierung besonders stark gebunden, seit russische Truppen in dem im Februar begonnenen Angriffskrieg zuletzt schwere Rückschläge hinnehmen mussten.

Kirgisistan wirft Tadschikistan Bruch von Waffenruhe vor

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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