Montag, November 18, 2024
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Keine Hinweise auf angeblich von Russland getötete 600 Soldaten

Kramatorsk, 08. Jan (Reuters) – Nach einem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk gibt es einem Augenzeugen zufolge kein Hinweis auf hohe ukrainische Verluste. Es seien Schäden entstanden, aber zerstörte Gebäude oder Anzeichen für Tote seien nicht zu sehen, sagte ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag. Russland hatte zuvor von 600 getöteten ukrainische Soldaten gesprochen. Reuters-Reporter konnten zwei Schlafhallen besichtigen, die russischen Angaben zufolge zeitweise von ukrainischen Soldaten während der Nacht belegt worden waren. Keines schien direkt getroffen oder schwer beschädigt zu sein. Auch der Bürgermeister von Kramatorsk hatte zuvor gesagt, es habe keine Opfer gegeben. 

Vor Ort waren keine Anzeichen zu sehen, dass dort Soldaten gewohnt hatten und keine, die auf Tote hindeuteten. Auch fanden sich keine Blutspuren. An einem Schlafsaal waren Fenster zerbrochen und im Hof war ein großer Krater zu sehen. Das andere von Russland benannte Gebäude war komplett intakt. Es klaffte aber etwa 50 Meter entfernt ein Krater in der Nähe einiger Garagen.

Das russische Verteidigungsministerium hatte erklärt, der Raketenangriff auf Gebäude in Kramatorsk sei Rache für einen ukrainischen Angriff in der vergangenen Woche. Bei dieser Attacke in der Silvesternacht wurden mindestens 89 russische Soldaten getötet. Den russischen Angaben zufolge waren in einem Schlafsaal 700 Soldaten, im anderen 600 untergebracht. „Im Ergebnis des massiven Raketenangriffs auf die vorübergehenden Unterkünfte wurden mehr als 600 ukrainische Soldaten vernichtet“, hieß es. Es galt bislang als sicher, dass die Ukraine keine Truppen mehr in Massenunterkünften unterbringt. Dies sei eine Lehre aus einem russischen Angriff auf die West-Ukraine gewesen, bei dem Dutzende ukrainische Soldaten starben. Genaue Angaben über Verluste macht keine der beiden Seiten. 

Kramatorsk in der Region Donezk war wiederholt angegriffen worden. Es liegt nur wenige Kilometer nordwestlich von Bachmut, das in den vergangenen Wochen Brennpunkt der Kämpfe war. Die Ukraine hatte von zwei Toten im Hinterland in der Nacht zum Sonntag nach russischen Angriffen gesprochen. Auch zwei Wärmekraftwerke sollen getroffen worden sein. 

Unterdessen kündigte Belarus an, die gemeinsamen Manöver mit Russland zu verstärken. Die Militärgruppe beider Staaten sei nahezu ununterbrochen im Übungseinsatz und konzentriere sich dabei auf die Kriegsführung in Städten, berichtet das belarussische Militärfernsehen. Dabei würden auch Erfahrungen der russischen Streitkräfte aus den Kämpfen in der Ukraine genutzt. Zudem würden die Luftwaffen beider Staaten ab 16. Januar zusammen Übungseinsätze fliegen.

Keine Hinweise auf angeblich von Russland getötete 600 Soldaten

Quelle: Reuters

Titelbild: Bild von Oleksandr Brovko auf Pixabay

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