Mittwoch, November 27, 2024
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Keine Annährung bei Tarifverhandlungen für Galeria

Düsseldorf, 10. Feb – Bei der angeschlagenen Warenhauskette Galeria wird es für die rund 17.000 Beschäftigten in absehbarer Zeit keine Rückkehr in den Flächentarifvertrag des Einzelhandels geben. Die Forderung der Gewerkschaft Verdi nach einer Rückkehr Galerias in das Vertragswerk stehe „nach erster Bewertung nicht mit dem vom Unternehmen vorgelegten Insolvenzplan in Einklang“, erklärte das Galeria-Management nach Tarifverhandlungen mit Verdi am Freitag in einem Schreiben an die Mitarbeiter. Verdi erklärte, die Gespräche hätten keine Annäherung gebracht. Die Gewerkschaft sei mit einem Management konfrontiert, das „keine anderen Antworten für die Zukunft der Warenhäuser hat als Sparen bei den Beschäftigten“, beklagte Verdi-Verhandlungsleiter Marcel Schäuble. Das sei mit Verdi nicht zu machen. Lohnverzicht rette keine Arbeitsplätze.

Vor dem Hintergrund, dass Galeria „in den kommenden drei Jahren alle verbleibenden Filialen umbauen und in verschiedenen Feldern stark investieren muss, wird das Unternehmen frühestens nach dieser Phase wieder profitabel wirtschaften“, mahnte dagegen das Management. Die Tarifverhandlungen mit Verdi sollen nun am 22. Februar weitergehen. Das Unternehmen sei „zuversichtlich, zu einem für alle Seiten guten Ergebnis zu gelangen“.

Die Gewerkschaft hatte vor den Tarifverhandlungen in Frankfurt vor Lohnkürzungen und weiteren Stellenstreichungen bei der strauchelnden Warenhauskette gewarnt. Verdi habe aber den Eindruck, dass das Management weiter an den rund 17.000 Beschäftigten sparen wolle. Galeria hatte erklärt, alle beteiligten Gruppen müssten einen Beitrag zur Sanierung des Warenhausriesen leisten. Verdi will indes die Löhne der Beschäftigten nach der Kündigung des Tarifvertrags bei Galeria wieder auf das höhere Niveau der regionalen Flächentarifverträge für den Einzelhandel bringen.

Das Amtsgericht Essen hatte Anfang Februar das Insolvenzverfahren über die letzte große deutsche Warenhauskette eröffnet. Wie das Filialnetz dabei künftig aussehen wird, ist unklar – Gespräche mit den Vermietern laufen dem Unternehmen zufolge weiter. Galeria will die Mieten drücken – und verhandelt zudem über den Verkauf von Filialen. Insidern zufolge wird wohl nicht vor März Klarheit darüber herrschen, wie viele der rund 130 Warenhäuser schließen müssen. Eigner der Warenhauskette ist die milliardenschwere Signa-Holding des österreichischen Investors Rene Benko.

Keine Annährung bei Tarifverhandlungen für Galeria

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von efes auf Pixabay

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