Rom, 25. Aug – Die Rechtsaußen-Spitzenkandidatin bei der italienischen Parlamentswahl, Giorgia Meloni, will im Falle ihres Sieges nach eigenen Angaben die EU-Haushaltsregeln einhalten. „Wir wollen eine andere italienische Haltung auf der internationalen Bühne – zum Beispiel im Umgang mit der Europäischen Kommission“, sagte die Parteichefin der postfaschistischen Partei Fratelli d’Italia am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. „Das bedeutet nicht, dass wir Europa zerstören wollen, dass wir Europa verlassen wollen, dass wir verrückte Dinge tun wollen.“
Die Nationalistin, die die erste Ministerpräsidentin Italiens werden könnte, will sich auf Investitionen konzentrieren. Damit soll das chronisch schwache Wirtschaftswachstum der nach Deutschland und Frankreich drittgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone angekurbelt werden. Sie versprach jedoch, die Staatsfinanzen verantwortungsvoll zu verwalten. „Ich bin sehr vorsichtig“, sagte Meloni. „Keine verantwortungsbewusste Person kann sich vorstellen, die Finanzen des Landes zu ruinieren, bevor sie ein vollständiges Bild von den Ressourcen hat, die investiert werden können.“
Die Wahlen am 25. September wurden im Juli nach dem Zusammenbruch der Regierung der nationalen Einheit von Ministerpräsident Mario Draghi angekündigt. Umfragen zufolge könnte Melonis rechtskonservativer Block, zu dem auch Lega und Forza Italia gehören, die Wahl gewinnen wird. Auf Spekulationen über eine mögliche Rolle des EZB-Direktoriumsmitglieds Fabio Panetta in einer von ihr geführten Regierung ging sie nicht ein. Der Notenbanker sei eine Person „von höchstem Ansehen“, sagte sie lediglich.
Italiens Rechtsaußen Meloni – „Werden keine verrückten Dinge tun“
Quelle: Reuters
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