Dubai, 03. Jan – Der Iran hat halbamtlichen Medien zufolge zwei französische Staatsbürger und einen Belgier wegen Spionage und versuchter Verletzung der nationalen Sicherheit angeklagt. Die Nachrichtenagentur SNN berief sich am Dienstag auf die Justiz des Landes, ohne die Namen der drei Personen zu nennen oder wo und wann sie angeklagt wurden. Belgiens Justizminister hatte im vergangenen Monat erklärt, der Entwicklungshelfer Olivier Vandecasteele sei wegen „erfundener“ Verbrechen zu 28 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Im Oktober hatten iranische Medien ein Video mit zwei französischen Staatsbürgern ausgestrahlt, das den Eindruck erweckte, sie hätten Spionage gestanden. In Frankreich sorgte das Video für Empörung, die Regierung sprach von „Geiseln des Staates“.
Angaben des Außenministeriums in Paris vom November zufolge werden sieben französische Staatsbürger im Iran festgehalten. Die britische Regierung will laut einem Zeitungsbericht die iranischen Revolutionsgarden wegen der Verhaftung von sieben Personen mit Verbindungen nach Großbritannien als Terrorgruppe einstufen. Der Schritt solle in den kommenden Wochen bekanntgegeben werden soll, berichtete der „Telegraph“.
Der Iran macht ausländische Feinde für die seit Monaten anhaltenden Proteste im Land verantwortlich. Diese entzündeten sich am Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, die im September in Polizeigewahrsam gestorben war. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie unangemessen gekleidet gewesen sein soll. Die Proteste sind zur größten Herausforderungen für die islamische Führung seit 1979 angewachsen.
Iran klagt Franzosen und Belgier wegen Spionage an
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von mostafa meraji auf Pixabay
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