Bagdad, 30. Aug – Nach den jüngsten Ausschreitungen in der irakischen Hauptstadt Bagdad hat Schiitenführers Moktada al-Sadr seine Anhänger zu einem Ende der Proteste aufgefordert. „Es ist verboten, irakisches Blut zu vergießen“, erklärte Al-Sadr am Dienstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Er entschuldigte sich bei der Bevölkerung für die seit fast zwei Tagen anhaltenden Zusammenstöße zwischen rivalisierenden Gruppen schiitischer Muslime. Die Unruhen waren ausgelöst worden durch Al-Sadrs Ankündigung, sich aus der Politik zurückzuziehen. Rivalen warf er dabei vor, Aufrufe zu Reformen ignoriert zu haben. Daraufhin griffen seine Anhänger zu den Waffen. Am Montag waren bei den Ausschreitungen mehrere Menschen getötet worden.
Nach Al-Sadrs Rückzugsappell am Dienstag hoben die Sicherheitskräfte eine landesweite Ausgangssperre auf, wie Staatsmedien berichteten. Zuvor waren Raketen auf die besonders gesicherte Grüne Zone gefeuert worden, in der sich unter anderem die Regierungsgebäude, das Parlament und Botschaften befinden. Al-Sadrs Partei hatte die Wahl im Oktober gewonnen. Es gelang ihm jedoch nicht, eine Regierung unter Ausschluss seiner vom Iran unterstützten Rivalen zu bilden. Seitdem ist das Land ohne Regierung. Al-Sadr kontrolliert Paramilitärs und hat einen erheblichen Einfluss auf Politik und Gesellschaft in dem Opec-Land.
Irakischer Schiitenführer ruft Anhänger zu Ende von Protesten auf
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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