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Inflation trifft Familien/Paare mittleren Einkommens stark

Berlin, 21. Jan (Reuters) – Die hohe Inflation in Deutschland belastet einer Studie zufolge Familien mit Kindern sowie kinderlose Paare mit jeweils mittlerem Einkommen derzeit am stärksten. Gemessen an einem für diese Haushaltstypen üblichen Warenkorb stiegen die Verbraucherpreise im Dezember um 5,5 Prozent und damit stärker als die allgemeine Inflation von 5,3 Prozent, wie das gewerkschaftsnahe IMK-Institut der Hans-Böckler-Stiftung am Freitag erklärte. Demnach weisen Alleinstehende mit niedrigem Einkommen die im Vergleich geringste haushaltsspezifische Teuerungsrate mit 4,4 Prozent auf. „Grob zusammengefasst lässt sich schlussfolgern, dass die Inflation gegenwärtig nicht überproportional Haushalte mit geringeren Einkommen trifft“, bilanzierte IMK-Expertin Silke Tober.

Allerdings erweist sich etwa die vergleichsweise niedrigere Inflationsrate bei Alleinstehenden mit geringem Einkommen als zweischneidig. Denn diese Haushalte seien stark von den kräftigen Preisanstiegen bei Lebensmitteln und insbesondere Haushaltsenergie betroffen. Dies sind Güter des Grundbedarfs, deren Konsum sie kaum reduzieren könnten. Dass ihre quasi „gefühlte“ Inflation derzeit unterdurchschnittlich ausfällt, „liegt vor allem schlicht daran, dass sie sich andere Waren und Dienstleistungen, deren Preise ebenfalls stark zugelegt haben, ohnehin nicht leisten können.“ Das gelte vor allem für Benzin und andere Ausgaben fürs Auto sowie für Reisen.

Familien

Im Dezember war die Inflation in Deutschland auf 5,3 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit 1992. Das IMK ermittelte auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamts die für unterschiedliche Haushalte typischen Konsummuster. Der Studie zufolge lässt sich somit gewichten, wer für bestimmte Waren und Dienstleistungen – von Lebensmitteln über Mieten, Energie und Kleidung bis hin zu Kulturveranstaltungen und Pauschalreisen – wie viel ausgibt. Daraus errechneten die Fachleute dann die haushaltsspezifische Preisentwicklung.

Diese lag für Singles mit hohen und mittleren Einkommen mit 4,7 beziehungsweise 5,0 Prozent im Dezember etwas unter der allgemeinen Preissteigerung. Bei Familienhaushalten mit zwei Kindern und niedrigem Einkommen waren es 5,3 Prozent, bei Familien mit höherem Einkommen 5,4 Prozent. „Wir rechnen damit, dass sich die Inflation im laufenden Jahr wieder spürbar abschwächt“, erläuterte Tober.

Inflation trifft Familien/Paare mittleren Einkommens stark

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