Brüssel/Berlin, 18. Mai (Reuters) – Die bereits hohe Inflation im Euroraum hat im April nicht weiter angezogen. Dienstleistungen und Waren kosteten wie schon im März durchschnittlich 7,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch auf Basis endgültiger Daten mitteilte.
In einer Schnellschätzung hatten die Statistiker zunächst einen Anstieg von 7,5 Prozent gemeldet.
Energie verteuerte sich im April zum Vorjahr um 37,5 Prozent nach einem Anstieg von 44,3 Prozent im März. Auch unverarbeitete Lebensmittel erwiesen sich mit einer Verteuerung um 9,2 Prozent als Inflationstreiber. Im März lag das Plus nur bei 7,8 Prozent.
Die niedrigsten Teuerungsraten wurden in Frankreich und Malta (je 5,4 Prozent) und in Finnland (5,8 Prozent) gemessen. Die höchsten Inflationswerte wiesen Estland (19,1 Prozent) und Litauen (16,6 Prozent) auf. Deutschland lag mit einer Rate von 7,8 Prozent ebenfalls über dem Durchschnitt im Euroraum.
Die Europäische Zentralbank (EZB) geht davon aus, dass der Inflationsdruck vorerst weiter hoch bleibt. Nach Ansicht der meisten Ökonomen wird sie im Juli geldpolitisch die Zügel anziehen und noch dieses Jahr die Ära der Negativzinsen beenden.
Inflation im Euroraum verharrt im April auf hohem Vormonatsniveau
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