Neu-Delhi, 06. Sep – Indien hat zum dritten Mal die Frist für eine Reduzierung der Schadstoffe aus seinen Kohlekraftwerken verlängert. Die Betreiber der Anlagen hätten nun bis zum Jahr 2027 Zeit, Systeme zur Verringerung der Emission von Schwefel zu installieren, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Der Grund seien steigende Kosten, Verzögerungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und geopolitische Spannungen mit dem benachbarten China.
Das Land hatte ursprünglich eine Frist bis 2017 gesetzt, die später zunächst bis 2022 und dann noch einmal bis 2025 verlängert wurde. Vier Prozent aller indischen Kohlekraftanlagen haben die Installation den Angaben zufolge bislang durchgeführt, weitere 40 Prozent hätten Angebote für die Installation von Entschwefelungsanlagen bekommen – zumeist vom staatlichen Konzern NTPC.
Die indischen Großstädte in dem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern gehören mit zu den am stärksten verschmutzten Orten der Welt. Wärmekraftwerke, die 75 Prozent des Stroms im Land erzeugen, sind für etwa 80 Prozent der industriellen Emissionen von Schwefel- und Stickoxiden verantwortlich. Diese werden unter anderem für Lungenkrankheiten, sauren Regen und Smog verantwortlich gemacht.
Indien verlängert erneut Frist zum Schadstoffausstoß bei Kohlekraftwerken
Quelle: Reuters
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