Mittwoch, Dezember 18, 2024
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Indien bietet Investoren Chancen wie China vor 10 Jahren

Indien wählt gerade sein Parlament. Das Land hat in den vergangenen Jahren wichtige Reformen durchgeführt und seine Wirtschaft auf Vordermann gebracht. Das Ergebnis: Ökonomen prognostizieren ein dynamisches Wirtschaftswachstum, Indiens Aktien erleben Höhenflüge. Doch wie geht es weiter? Sind Indien-Aktien überbewertet? Wohin lohnt sich ein genauerer Blick und wo sollten Anleger achtgeben?

Zwischen dem 19. April und dem 1. Juni geht die Bevölkerung der weltweit fünftgrößten Volkswirtschaft Indien an die Wahlurne und bestimmt die Zusammensetzung des indischen Parlaments. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Partei des amtierenden Premierministers Narendra Modi dabei als Sieger hervorgehen. Für die Kapitalmärkte wäre dies ein positives Zeichen, denn die Regierung hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von strukturellen Reformen durchgeführt, um das Wirtschaftswachstum zu fördern und das Land für Investoren attraktiver zu machen. Entsprechend sind die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum groß. Das hat auch dazu geführt, dass die Bewertungen für indische Aktien gestiegen sind: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des MSCI India Index übertrifft mit mehr als 23 (Stand: April 2024) sowohl seinen historischen als auch den Schwellenländerdurchschnitt. Ein Investment lohnt sich dennoch: Das Land profitiert von bedeutenden Wachstumstreibern und bietet Anlegern eine breite Vielfalt an Investmentmöglichkeiten.“

Wirtschaftswachstum und Fundamentaldaten rechtfertigen hohe Bewertungen

Auch wenn die Bewertungen historisch hoch sind, halten wir die Aktien von Indiens Unternehmen nicht für überteuert. Denn hinter den hohen Aktienkursen steht tatsächliche Wertschöpfung – Anleger belohnen gute Praktiken und geringere Risiken und sind bereit, höhere Aufschläge in Kauf zu nehmen. Tatsächlich erzielten Anleger in indische Aktien in den vergangenen zwölf Monaten eine Rendite von mehr als 38 Prozent (Stand: 24. April 2024). Und auch die Gewinnerwartungen für indische Unternehmen erfreuen: Das Gewinnwachstum erreicht laut Prognosen in diesem Jahr 17 Prozent (FactSet, 6. Dezember 2023) und hat auch in den vergangenen Jahren nicht enttäuscht. Gleichzeitig ist das Länderrisiko gering – dank des niedrigen Haushalts- und Leistungsbilanzdefizits und der damit einhergehenden politischen Stabilität.

Alle Zeichen stehen auf Wachstum

Indien ist unter den Schwellenmärkten eines der wenigen Länder, bei denen im Moment alles richtig zu laufen scheint: Eine junge und wachsende Volkswirtschaft, deren Bruttoinlandsprodukt – auch dank der Initiativen der Regierung Modi – bis 2035 die 10-Billionen-US-Dollar-Marke erreichen könnte (FactSet). Laut dem Internationalen Währungsfonds soll Indiens Wirtschaft 2024 um 6,8 Prozent wachsen. Das Land wäre dann nicht nur die bevölkerungsreichste, sondern auch die am stärksten wachsende Volkswirtschaft der Welt.

Dabei spielt die Modi-Regierung eine nicht unerhebliche Rolle: Seit die Bharatiya Janata Party (BJP) 2014 an die Macht kam, konnte sie eine Reihe wichtiger, wirtschaftsfördernder Reformen durchführen. Dazu zählen neben einer unternehmerfreundlichen Politik zahlreiche wachstumsfördernde Projekte und Strukturreformen, die sich als Katalysator auswirken: Eine fortschreitende Digitalisierung, die den Zugang zum Internet in der Bevölkerung erleichtert und unter anderem dazu beigetragen hat, den elektronischen Zahlungsverkehr zu fördern und Geschäftsabläufe zu vereinfachen, aber auch die Reform der Arbeitsgesetze, um mehr Erwerbstätige in eine geordnete Wirtschaftstätigkeit zu überführen.

Des Weiteren fließen jedes Jahr umgerechnet ca. 100 Milliarden Euro in die Infrastruktur: Mit dem Bau von Flughäfen, Straßen, und Versorgungsunternehmen beseitigt Indien nicht nur ein großes Hindernis für sein Wirtschaftswachstum – Probleme wie Verkehrsengpässe oder Energieprobleme –, sondern verringert durch eine neue Gasinfrastruktur auch seine Abhängigkeit von den Ölmärkten. Ein wichtiges Element ist sicherlich das „Make in India“-Programm. Dieses wurde 2014 von der Modi-Regierung gestartet und soll das Land als Standort für die globale Produktion attraktiv machen, indem beispielsweise Unternehmen für Auslandsinvestitionen geöffnet und das regulatorische Umfeld vereinfacht wurden.

Mit Erfolg: Smartphones von Apple bis One Plus und Asus werden mittlerweile auch in Indien produziert, die Herstellung von Mikrochips und Halbleitern findet unter anderem in Indien statt und auch in der Automobil- und Flugzeugindustrie wurden bereits Standorte nach Indien verlagert. Dabei profitiert das Land erheblich vom Wunsch Europas und der USA nach mehr Unabhängigkeit von China sowie von der Diversifizierung der Lieferketten.

Die Folge: Die Wirtschaft wächst, das Verbrauchervertrauen erstarkt zusehends, und auch die Beteiligung der Bevölkerung an den Kapitalmärkten ist beeindruckend – was auch dazu führt, dass sich die Altersvorsorge und der Kapitalaufbau erheblich verbessert haben. Auch wenn die soziale Ungleichheit immer noch ein großes Problem darstellt, wächst dennoch der Wohlstand und schafft eine zunehmende Nachfrage nach Luxusgütern sowie eine inländische kaufkräftige Schicht, die wiederum das Wirtschaftswachstum antreibt. Somit wird Indiens Markt immer weniger abhängig von ausländischem Kapital, um seine aktuelle Dynamik beizubehalten, und die Performance der Unternehmen ist weniger zyklisch – ein weiterer Faktor, der für Investoren erfreulich ist.

Vielversprechend: Finanzsektor, Digitalisierung und Telekommunikation

In Indien finden Investoren eine breite und wachsende Auswahl an Anlagemöglichkeiten. Allein im MSCI India IMI-Index, der sowohl großkapitalisierte Unternehmen als auch Nebenwerte umfasst, ist die Zahl der Unternehmen innerhalb von zwei Jahren von 426 auf 621 angestiegen (Stand: April 2024). Dabei beträgt der Anteil von Nebenwerten fast drei Viertel (485). Setzt man die Grenze auf eine Markkapitalisierung von mehr als 200 Millionen, steht ein Anlageuniversum von mehr als 1.000 Unternehmen zur Verfügung. In Anbetracht dessen ist ein All-Cap-Ansatz bei Investments besonders vielversprechend: Denn wer sich nur auf Large Caps fokussiert, verpasst möglicherweise hervorragende Chancen.

Doch welche Sektoren sind besonders vielversprechend? Ein sehr spannender Bereich ist der Finanzsektor – der größte Sektor des Landes. Indiens Banken zeichnen sich durch hohe Qualität, Professionalität und eine hohe Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity, ROE) aus. Sie erfreuen sich einer enormen Beliebtheit unter globalen Managern, die auf Qualitäts-Wachstumsaktien setzen. Gleichzeitig sind die Bewertungen in diesem Sektor niedrig. Damit sind Value-Investments in Indiens Banken also de facto Investments in Wachstumsaktien hoher Qualität.

Indien bietet eine Reihe von „Megathemen“, die für Investoren vielversprechend sind. Das Wichtigste ist die Digitalisierung. In den vergangenen Jahren hat Indien einen immensen Wandel durchgemacht und eine Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen erhielt in den vergangenen zehn Jahren Zugang zu Mobiltelefonen, dem Internet sowie elektronischen Bezahlfunktionen und damit auch zu einer einfacheren Möglichkeit, Geschäftsmodelle aufzubauen – ein bedeutender Katalysator für die Wirtschaft. Deswegen legen wir großen Wert darauf, dass das Thema prominent im Portfolio vertreten ist. Dazu zählen sowohl Akteure aus dem Bereich Mobile Payment, Telekommunikation, als auch E-Commerce.

Von der Diversifizierung der Lieferketten durch Unternehmen wie Apple, die ihre Produktionsstätten unter anderem auch nach Indien auslagern, profitieren zudem Zulieferer: Bestandteillieferanten, Hardware, aber auch Infrastruktur, die für den Bau von Fabriken notwendig ist, wie beispielsweise Zementhersteller – vor allem jene mit einem besseren Nachhaltigkeitsprofil. Diese sind zudem Nutznießer der massiven Infrastrukturprojekte des Staates. Neben der Infrastruktur, die für die Digitalisierung notwendig ist, wie etwa Telekommunikation, profitieren auch Flughäfen, Straßen, Versorger und neue Gasinfrastruktur.

Wenige Märkte bieten Anlegern ein Wachstumspotenzial wie Indien

Auch wenn das alles hervorragend klingt, sind Investments auch in Indien nicht risikofrei. Zwar haben die Reformen bereits viele Fortschritte mit sich gebracht, dennoch gibt es weiterhin zahlreiche Probleme: Die Schere zwischen Arm und Reich weitet sich aus, es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften, der Nationalismus scheint zu wachsen und auch auf der Demokratieskala ist Indien unter Modis Regierung nach unten gerutscht. Zudem gibt es in außenpolitischer Hinsicht einige bedenkliche Entwicklungen. Diese haben aus der Investmentperspektive im Großen und Ganzen jedoch keine große Relevanz, zumindest wenn man sie den Chancen gegenübersetzt. Ebenso dürfte sich eine (unwahrscheinliche) Niederlage Modis nicht negativ auswirken, da auch die Opposition sich eine wirtschafts- und investitionsfreundliche Politik auf die Fahne schreibt.

Fest steht: Indien profitiert von zahlreichen Wachstumsmotoren und es gibt eine Vielfalt an spannenden Sektoren und Anlagemöglichkeiten, die selbst angesichts der relativ hohen Bewertungen immer noch lohnend sind. Wenige Märkte bieten Anlegern ein solches Wachstumspotenzial bei überschaubaren Risiken. Trotzdem sollten Anleger die Wichtigkeit von Risikomanagement und Diversifizierung nicht verkennen, und es erfordert ein breites Spektrum an Anlageansätzen und -schwerpunkten, um die besten Investmentchancen zu finden. Der Mediolanum Best Brands India Opportunities ist Teil einer Fondspalette, die auf langfristige Megatrends setzt, zu der auch die Wachstumstreiber der Volkswirtschaft Indiens wie etwa Digitalisierung und eine wachsende Mittelschicht zählen. Er wird von spezialisierten externen Managern verwaltet – auf diese Weise kombiniert der Fonds verschiedene Anlagestile, Anlageschwerpunkte und Research und kann eine Fülle an Investmentperspektiven vereinen, während die Risiken breit gestreut werden.

Bild Patrick McKenna, Aktienfondsmanager bei Mediolanum International Funds (jpg) (Foto: Mediolanum)

Quelle redRobin. Strategic Public Relations GmbH

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