Kairo, 15. Nov – Der in Ägypten inhaftierte Menschenrechtler und Blogger Alaa Abd el-Fattah hat nach Angaben seiner Familie seinen Hungerstreik nach über sieben Monaten beendet. „Ich habe meinen Streik abgebrochen. Ich werde alles am Donnerstag erklären“, schrieb Abd el-Fattah in einem Brief an seine Schwester Sanaa Seif, die diesen am Dienstag per Twitter veröffentlichte. Der Brief datiert demnach vom Montag. Darin hieß es, er hoffe, seine Familie später in der Woche zu sehen. „Wichtig ist, dass ich am Donnerstag meinen Geburtstag mit euch feiern will … also bringt Kuchen mit, normale Verpflegung.“
Abd el-Fattah wurde 2011 zu einer Führungsfigur des Arabischen Frühlings in Ägypten und ist für Menschenrechtler auch ein Symbol für darauf folgende Repressionen. Er saß in den vergangenen Jahren bereits mehrfach hinter Gittern. Im Dezember 2021 wurde er wegen des Vorwurfs der Verbreitung falscher Nachrichten zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Seit dem 2. April war Abd el-Fattah im Hungerstreik, um gegen seine Inhaftierung und die Haftbedingungen zu protestieren. Er nahm auch kürzlich die britische Staatsbürgerschaft an, um mehr internationale Aufmerksamkeit für seinen Fall zu erreichen. Zum Start der Weltklimakonferenz im ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich am 6. November kündigte er an, auch kein Wasser mehr zu trinken. Am Montag erklärte seine Schwester, er habe der Familie in einer Nachricht mitgeteilt, dass er wieder Wasser getrunken habe.
Abd el-Fattahs Hungerstreik wurde bei der Klimakonferenz von mehreren Staats- und Regierungschefs angesprochen, darunter US-Präsident Joe Biden. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich am Rande der Konferenz für seine Freilassung starkgemacht.
In Ägypten inhaftierter Menschenrechtler beendet Hungerstreik
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Jessie Brewin auf Pixabay
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