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StartWirtschaftImportpreise steigen so stark wie zuletzt 1974 - Plus 31,7 Prozent

Importpreise steigen so stark wie zuletzt 1974 – Plus 31,7 Prozent

Berlin, 30. Mai (Reuters) – Teure Energie als Folge des russischen Krieges gegen die Ukraine haben die deutschen Importe im April so stark verteuert wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Einfuhrpreise erhöhten sich um 31,7 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. „Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im September 1974 im Rahmen der ersten Ölkrise gegeben“, hieß es. Im März lag sie bereits bei 31,2 Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nun sogar mit einem Plus von 32,0 Prozent gerechnet. Die erhöhten Kosten bei den Einfuhren dürften die Verbraucherpreise weiter stark steigen lassen.

„Die aktuellen Daten spiegeln auch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine wider“, erklärten die Statistiker. Sichtbar wird das im Energiesektor. Hier waren die Einfuhren um 157,4 Prozent teurer als im April 2021. Dies geht insbesondere auf Erdgas zurück, das gut viermal so viel kostete wie im Vorjahreszeitraum (+301,2 Prozent). Deutlich teurer waren auch Mineralölerzeugnisse mit plus 106,6 Prozent und Erdöl mit plus 77,5 Prozent. Klammert man Energie aus, stiegen die Importpreise im April lediglich um 17,1 Prozent zum Vorjahresmonat. 

Im Zuge des russischen Kriegs gegen die Ukraine ist die Inflationsrate in Deutschland derzeit mit 7,4 Prozent so hoch wie seit 1981 nicht mehr. Für Mai sagen von Reuters befragte Ökonomen einen weiteren Anstieg auf 7,6 Prozent voraus. Ersten Daten aus den Bundesländern zufolge könnte die Teuerungsrate sogar noch höher liegen: In Nordrhein-Westfalen etwa lag sie bei 8,1 Prozent. Das Statistische Bundesamt will am Nachmittag eine erste Schätzung veröffentlichen.

Das Ifo-Institut rechnet mit einem allmählichen Abflauen der Inflation ab Jahresmitte. Grund dafür ist, dass im Mai erstmals seit Monaten der Anteil der Firmen sank, die ihre Preise in den kommenden drei Monaten erhöhen wollen, wie die Münchner Wirtschaftsforscher bei ihrer Umfrage herausfanden. „Für das Gesamtjahr rechnen wir mit rund sechs Prozent“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Importpreise steigen so stark wie zuletzt 1974 – Plus 31,7 Prozent

Foto: Symbolfoto

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