Franfurt, 01. Mrz – Düstere Aussichten für Novavax setzen die Aktien des US-Biotechunternehmens unter Druck. Im Handel an der Frankfurter Börse brachen die Papiere am Mittwoch um fast 26 Prozent auf 6,52 Euro ein. Im nachbörslichen Handel an der Wall Street waren sie um ein Viertel gefallen. Novavax hatte zuvor Zweifel an der weiteren Geschäftstätigkeit des Unternehmens geäußert. Es gebe erhebliche Unsicherheiten in Bezug auf die Einnahmen in diesem Jahr, die Finanzierung durch die US-Regierung sowie mit Blick auf ein noch anhängiges Schiedsverfahren mit der Impfstoffallianz Gavi. Das Unternehmen will seine Kosten nun senken und prüft auch einen Stellenabbau.
Die US-Regierung will ihren Vertrag mit dem Corona-Impfstoffhersteller nicht über 2023 hinaus verlängern, wodurch ein Teil der verbleibenden 416 Millionen Dollar aus diesem Vertrag gefährdet ist. Novavax droht zudem eine Rückzahlung der gesamten oder eines Teil der rund 700 Millionen Dollar, die das Unternehmen von Gavi für die Herstellung von Impfdosen für ärmere Länder erhalten hatte. Gavi hatte Novavax vorgeworfen, seinen Lieferverpflichtungen nicht nachgekommen zu sein.
Novavax galt als Option für Impfskeptiker, da es der erste proteinbasierte Covid-19-Impfstoff auf dem Markt war. Die Nachfrage blieb aber weit unter den Erwartungen zurück. Die Markteinführung des Vakzins wurde auch durch Probleme bei der Herstellung und Verzögerungen bei der Zulassung beeinträchtigt. Für das Unternehmen war es das erste vermarktete Produkt nach mehr als 35 Jahren Geschäftstätigkeit. In der Pandemie stieg der Börsenwert von Novavax in der Spitze auf mehr als 20 Milliarden Dollar und liegt nun nur noch bei knapp 790 Millionen Dollar.
Impfstoffhersteller Novavax auf Talfahrt – Zweifel an Fortbestand
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Ulrike Leone auf Pixabay
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