Inyova, digitale Impact Investing Plattform, hat die Ergebnisse des neuen Impact Index bekannt gegeben. Dieser wird vierteljährlich herausgegeben und informiert über die wichtigsten Themen und Unternehmen, die Anleger*innen bei nachhaltiger Geldanlage im Blick haben.
Obwohl sich die Infektionszahlen seit Beginn des Jahres auf einem mittleren bis hohen Niveau bewegen, sank der Anteil der Anleger*innen, die mit ihren Investments etwas gegen die Pandemie bewirken wollen auf 31 Prozent. Nur knapp jeder Dritte hat damit Unternehmen im Portfolio, die sich beispielsweise mit Impfstoff- oder Medikamentenentwicklung o. ä. beschäftigen. Dies sah zu Beginn von Covid-19 in Q2 in 2020 mit 47 Prozent – was fast nahezu der Hälfte entspricht –noch deutlich anders aus.
In den vergangenen zwei Jahren ging der Anteil des Bausteins “Pandemic Control“ stetig zurück, bis er in Q4 in 2021 trotz des vorhandenen Impfstoffes noch einmal sprunghaft auf 43 Prozent anstieg. „Die Omikron-Variante des Virus scheint noch einmal für Unsicherheit gesorgt zu haben, gerade durch die Meldungen aus Großbritannien oder Südafrika“, erläutert James Crawshaw, der die über 50.000 Datenpunkte regelmäßig auswertet. Heute haben von den männlichen Investor*innen 24 Prozent “Pandemie-Kontrolle“ in ihren Portfolios, bei den Frauen sind es 37 Prozent.
Junge Generation setzt auf Erneuerbare Energie-Titel
Auf einem deutlich niedrigeren Niveau als vor dem Ukraine-Krieg blieb die Zahl der Impact-Investor*innen, die das Thema „Kohle oder Gas“ bei ihrer Anlage ausgeschlossen haben: „Zurückführen lässt sich dies vermutlich auf die gesellschaftliche Debatte darüber, ob und wann Investitionen in Kohle und Gas übergangsweise notwendig sind, um die Abhängigkeit von russischen Energieressourcen zu reduzieren“, so Andreas von Angerer, Head of Impact. Gleichzeitig stieg das Interesse an Titeln aus dem Erneuerbarer Energie-Sektor nochmals an. Im Top 10-Ranking der Unternehmenswünsche der Investor*innen befinden sich mittlerweile 80 Prozent aus diesem Sektor.
Den größten Sprung machte SunPower, das neu auf Platz 10 kam. Der beliebte Titel Siemens Gamesa Renewable Energy musste aus dem Universum entfernt werden, da er von Siemens Energy aufgekauft wurde. „Der Anteil an fossilen Brennstoffen von Siemens Energy ist für das Inyova-Universum derzeit zu hoch, gerade im Vergleich zu anderen Unternehmen. Aber dies wäre sicherlich ein guter Punkt für Diskussionen in einem Engagement-Dialog“, erläutert von Angerer weiter. Auch zwei deutsche Unternehmen sind in den Top Ten: SMA Solar Technology aus Nordhessen und Nordex aus Hamburg.
LTG beendet Atomwaffen-Joint Venture nach nur 6 Monaten wieder
Nachdem zu Beginn des Jahres völlig unerwartet das Unternehmen Learning Technologies Group (LTG) ausgeschlossen werden musste, konnte es jetzt wieder ins Inyova-Anlageuniversum aufgenommen werden. Der Grund für den Ausschluss war der Erwerb eines E-Learning-Unternehmens durch LTG im Oktober, welches über ein Joint Venture auch Testtechnologien für Raketen und Atomsprengköpfe anbot. „Unser Team hat sich sofort mit LTG in Verbindung gesetzt und in Erfahrung gebracht, dass das Unternehmen keine konkreten Pläne habe, sich aus diesem schädlichen Geschäft zurückzuziehen. Daraufhin haben wir alle Portfolios mit diesen Aktien mit unserer Personal Impact Engine neu gewichtet“, erklärt von Angerer. Jetzt hat LTG das Joint Venture beendet und ihre Anteile verkauft. „Wir können uns vorstellen, dass der Druck seitens aktiver Investor*innen entscheidend war. Generell waren wir positiv überrascht, wieschnell LTG gehandelt hat.“
Top Ten-Unternehmen auf der Wunschliste
1. Nibe Industrier AB |
2. Vestas Wind Systems A/S |
3. EDP Renovaveis SA |
4. SMA Solar Technology AG |
5. Nordex SE |
6. First Solar Inc |
7. Tomra Systems ASA |
8. Corbion NV |
9. Verbund AG |
10. SunPower Corp |
Impact Index Q2: Sorge vor Corona lässt nach
Foto von James Crawshaw (Quelle: Inyova)
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