Donnerstag, Dezember 19, 2024
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IG Metall zeigt sich vor Tarifrunde konfliktbereit

Hamburg, 08. Sep – In der Metall- und Elektroindustrie stehen angesichts der Rekordinflation konfliktreiche Tarifverhandlungen bevor. Die IG Metall dringt auf eine kräftige Lohnerhöhung und kündigt Warnstreiks sowie weitere betriebliche Aktionen an, um ihrer Forderung wenn nötig Nachdruck zu verleihen. „Wir werden in dieser Tarifrunde keine kleinen Brötchen backen“, sagte Niedersachsens Verhandlungsführer Thorsten Gröger am Donnerstag auf einer tarifpolitischen Konferenz in Hannover.

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann betonte, die Beschäftigten hätten angesichts des Preisanstiegs eine dauerhafte und ordentliche Erhöhung ihrer Entgelte bitter nötig und verdient. Die von der Bundesregierung geplanten Entlastungen reichten nicht aus, um den Preisauftrieb auszugleichen. „Das dritte Entlastungspaket aus Berlin hilft trotz wichtiger Weichenstellungen den Durchschnittshaushalten nur unzureichend.“ Firmen könnten steigende Preise leicht weitergeben, die Beschäftigten aber nicht. „Die Arbeitgeber dürfen sich nicht auf ihren von den Belegschaften erarbeiteten Gewinnen ausruhen.“

Die Gewerkschaft betonte, sie habe in den zurückliegenden Tarifrunden auch unter Corona-Bedingungen ihre Fähigkeit zur Mobilisierung ihrer Mitglieder bewiesen und scheue den Konflikt auch diesmal nicht. „Auf heiße Verhandlungen kann ein stürmischer Spätherbst folgen“, sagte Gröger.

ARBEITGEBER OFFEN FÜR EINMALZAHLUNGEN

Die Arbeitgeber sehen dagegen keinen Spielraum für Lohnerhöhungen und verweisen auf die hohen Energie- und Materialkosten, unter denen viele Unternehmen litten. „Der Wirtschaftskrieg mit Russland belastet die Unternehmen der M+E-Industrie teilweise massiv und die Energiekrise ist für viele Firmen existenzgefährdend“, erklärte Hauptgeschäftsführer Oliver Zander. Die Tarifrunde werde also sehr schwierig. Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf hatte unlängst eine Einmalzahlung ins Gespräch gebracht, von der vor allem niedrige Einkommensgruppen profitieren würden. 

Niedersachsen, wo Volkswagen seinen Sitz hat, macht am Montag den Auftakt in der Tarifrunde für die bundesweit 3,8 Millionen Beschäftigten. Am Mittwoch beginnen die Verhandlungen im traditionellen Politbezirk Baden-Württemberg mit Mercedes-Benz und anderen großen Unternehmen. Im Unterschied zu diesen verhandelt Volkswagen mit der Gewerkschaft einen Haustarif aus, die Verhandlungen dort starten ebenfalls im Herbst.

IG Metall zeigt sich vor Tarifrunde konfliktbereit

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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