Update Düsseldorf, 30. Sep – In der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie droht die IG Metall in Nordrhein-Westfalen nach einer ergebnislosen zweiten Gesprächsrunde mit Warnstreiks. Die Verhandlungenin Neuss seien nach nur 34 Minuten von der Gewerkschaft beendet worden, teilte die IG Metall am Freitag mit. „Die Arbeitgeber sahen sich heute nicht in der Lage, ein Angebot zu unterbreiten“, sagte Bezirksleiter Knut Giesler. „Deshalb macht es auch keinen Sinn zu verhandeln.“ Die Gewerkschaft werde wohl Druck vor den Werkstoren ausüben müssen. Die Arbeitgeber warnten die IG Metall davor, die „Dramatik und das Ausmaß der wirtschaftlichen Bedrohung durch die massive Energiekrise zu unterschätzen“. Ein Angebot zum aktuellen Zeitpunkt sei nicht angezeigt gewesen.
Den meisten Betrieben in der Metall- und Elektroindustrie gehe es noch gut, erklärte dagegen die IG Metall. „Mir fehlt die Fantasie, wie wir bei nur noch einer verbleibenden Verhandlung bis zum Ende der Friedenspflicht zu einem Ergebnis kommen können“, sagte Giesler. „Es braucht also wohl mal wieder den Druck vorm Werkstor“, unterstrich er. „Darauf sind wir bestens vorbereitet.“ Der Verhandlungsleiter der Arbeitgeber, Arndt Kirchhoff, mahnte dagegen, beide Seiten könnten kein Interesse an Arbeitskampfmaßnahmen im November haben.
Die IG Metall fordert für die 3,8 Millionen Beschäftigten der Schlüsselbranche acht Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber sehen dagegen keinen großen Spielraum für Lohnerhöhungen angesichts hoher Energie- und Materialkosten. Die Wirtschaft mache derzeit extrem schwierige Zeiten durch. Die Tarifverhandlungen werden nun in den anderen Tarifbezirken fortgesetzt. Am 28. Oktober endet die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie, danach sind Warnstreiks möglich. Für den 28. Oktober ist auch die dritte Verhandlungsrunde in Nordrhein-Westfalen angesetzt.
IG Metall in NRW droht mit Warnstreiks – Gespräche ohne Ergebnis
Quelle: Reuters
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