Berlin, 27. Sep – Von der gesetzlichen Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro werden nach einer Studie des gewerkschaftsnahen WSI-Instituts rund 6,64 Millionen Beschäftigte profitieren. So viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhielten derzeit weniger als den ab 1. Oktober vorgeschriebenen Mindestlohn, erklärte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag. Das seien 17,8 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland, die einen Anspruch auf den Mindestlohn hätten. Besonders hoch liege die Quote mit 29,1 Prozent im Osten Deutschlands. Spitzenreiter seien die Kreise Sonneberg in Thüringen und Teltow-Fläming in Brandenburg: Dort hätten 44 und 43,1 Prozent der Beschäftigten durch die Mindestlohnanhebung Anspruch auf eine Entgelterhöhung.
Anfang kommenden Monats greift die Mindestlohnanhebung, die SPD und Grüne in der Ampel-Koalition durchgesetzt hatten. Die Lohnuntergrenze steigt dann in einem Sprung von 10,45 Euro auf zwölf Euro. Die Koalition setzte sich damit über den gesetzlich festgelegten Mechanismus hinweg, dass eine von Gewerkschaften und Arbeitgebern besetzte Kommission die Höhe der Mindeslohntanpassungen vorschlägt und sich dabei an der Entwicklung der Tariflöhne orientiert.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sieht darin auch eine Stärkung der schwächelnden Konjunktur. „Der Zwölf-Euro-Mindestlohn bedeutet einen Kaufkraftgewinn von insgesamt 4,8 Milliarden Euro“, erklärte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell. „Das heißt: Ein Großteil der zusätzlichen Einkommen wird unmittelbar in den Wirtschaftskreislauf zurückfließen und helfen, die Konjunktur zu stabilisieren.“
Höherer Mindestlohn gut für rund 6,6 Millionen Beschäftigte
Quelle: Reuters
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