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Habeck sieht Gasvorräte vor Heizperiode auf gutem Weg

Berlin, 28. Aug – Deutschland kommt beim Auffüllen der Gasspeicher zur Abwehr einer Energiekrise im Winter rascher voran als offiziell geplant. „Die Speicher füllen sich schneller als vorgegeben“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dem „Spiegel“. „Das Oktober-Speicherziel von 85 Prozent dürfte schon Anfang September erreicht werden“, zitiert das Magazin am Sonntag aus einem internen Vermerk des Ministeriums. „Das Gas in den Speichern werden die Unternehmen dann über den Winter planmäßig ausspeichern können, um auch darüber Industrie und Haushalte zu versorgen“, sagte der Grünen-Politiker. Dem Bericht zufolge ist gesetzlich vorgegeben, dass die Speicherfüllstände bis Februar 2023 auf 40 Prozent sinken dürfen.

Russland, gegen das der Westen wegen des Angriffs auf die Ukraine Sanktionen verhängt hat, lieferte zuletzt deutlich weniger Gas nach Europa als bisher. Zuletzt kündigte der russische Staatskonzern Gazprom an, die Lieferungen durch die wichtige Ostseepipeline Nord Stream 1 in der neuen Woche von Mittwoch bis Freitag zu unterbrechen, und nannte als Begründung Wartungsarbeiten. Dem Befüllen der Gasspeicher kommt mit der nahenden Heizperiode große Bedeutung zu. Nach aktuellen Daten der Branchenvereinigung „Gas Infrastructure Europe“ waren die deutschen Speicher am Freitag bereits zu 82,2 Prozent gefüllt.

Das von Habeck geführte Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erwartet kaum Schwankungen des Gasbezugs aus Russland in den kommenden Wochen. „Das Gros der russischen Pipeline-Importmengen wurde über andere Wege kompensiert“, heißt es in dem vom „Spiegel“ angeführten Vermerk weiter. So seien in den vergangenen Monaten der Erdgasbezug aus Norwegen und den Niederlanden sowie Importe von Flüssiggas (LNG) signifikant gesteigert worden. Auch Belgien habe seit April die Gaseinspeisung erhöht. Neu als Bezugsquelle soll laut Ministeriumsvermerk nun Frankreich kommen. Flüssiggasterminals in Frankreich sollen für den Einkauf von Gas nach Deutschland genutzt werden und die Versorgungslage entspannen.

„HANDWERKLICHER PFUSCH PUR“

In der Debatte um die Gasumlage ging die Union den in diesem Punkt zuletzt unter Druck geratenen Grünen-Wirtschaftsminister unterdessen frontal an. Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) sagte der „Rheinischen Post“ vom Montag laut Vorabbericht: „Nicht Unternehmen, die diese beantragen sind das Problem, sondern die Ahnungslosigkeit und Naivität von Habeck.“ Die Umlage sei „handwerklicher Pfusch pur“.

Habeck will die in die Kritik geratene Gasumlage kurzfristig noch ändern. Es sollen weniger Firmen von den Geldern profitieren, die die Endverbraucher ab Oktober zahlen müssen. Das Wirtschaftsministerium hatte die Verordnung zur Gasumlage selbst unter großem Zeitdruck verfasst. Möglicherweise ist aber eine Änderung der Verordnung wegen der vorgeschriebenen Fristen gar nicht mehr möglich, wenn die Gasumlage ab dem 1. Oktober erhoben werden soll. Zwölf Konzerne hatten zuletzt Ansprüche von insgesamt rund 34 Milliarden Euro geltend gemacht. Darunter auch der in Schieflage geratene Energie-Riese Uniper.

Habeck sieht Gasvorräte vor Heizperiode auf gutem Weg

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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