Freitag, November 22, 2024
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Hedgefonds PrimeStone verschärft Gangart gegenüber Brenntag

München, 18. Apr – Der Streit des aktivistischen Investors PrimeStone mit dem weltgrößten Chemikalienhändler Brenntag erreicht die nächste Eskalationsstufe. Der britische Hedgefonds will einem Insider zufolge auf der Hauptversammlung am 15. Juni über eine Aufspaltung des Konzerns abstimmen lassen, wenn der Vorstand bis dahin nicht einlenkt. An einen solchen Beschluss wäre Brenntag gebunden. Am Dienstag veröffentlichte PrimeStone einen Brief an den Aufsichtsrat und den Vorstand, in dem er seine Forderung bekräftigt, die Spezialitäten-Sparte des Essener Dax-Konzerns vom Massen-Geschäft abzuspalten. „So könnte der Teufelskreis der unzureichenden Performance dieses Geschäftsbereichs durchbrochen werden, in dem das Unternehmen als Teil von Brenntag gefangen ist, um es endlich in die Lage zu versetzen, auf Augenhöhe mit seinen leistungsstärkeren und auf ihr Kerngeschäft fokussierten Wettbewerbern zu konkurrieren“, heißt es in dem Brief. Der Vorstand solle einen klaren Zeitplan dafür vorlegen.

Brenntag will dagegen erst im Herbst entscheiden, wie es mit den beiden Firmenteilen weitergehen soll. Dann werde auf einem Investorentag über den Stand der im vergangenen Jahr vorgestellten „Strategy to Win“ berichtet, bestätigte eine Sprecherin. „In diesem Zusammenhang wird der Vorstand auch die schrittweise Verselbständigung und Differenzierung der beiden globalen Geschäftsbereiche näher erläutern.“

Der aktivistische Investor hält nach eigenen Angaben 2,1 Prozent an Brenntag, dürfte aber zahlreiche Verbündete unter den übrigen Aktionären haben. Nach Informationen von PrimeStone hat Brenntag über einen externen Berater eine Umfrage gestartet, um auszuloten, wie große Investoren zu einer Aufspaltung stehen. Das Unternehmen selbst wollte sich nicht konkret zu Inhalten von Investoren-Gesprächen äußern. Brenntag sei „im ständigen konstruktiven Austausch mit allen unseren Aktionärinnen und Aktionären inklusive PrimeStone und schätzen den Dialog“, erklärte eine Sprecherin nur. 

Die aktivistischen Investoren Engine Capital und PrimeStone hatten sich im Zuge der anvisierten milliardenschweren Übernahme des US-Rivalen UnivarUNVR.N bei Brenntag engagiert und gegen die Zukaufpläne opponiert. Kurz nach Weihnachten machte Brenntag einen Rückzieher, inzwischen will der Finanzinvestor ApolloAPO.N Univar für 8,1 Milliarden Dollar schlucken. PrimeStone bekräftigte seine Forderung, wonach sich Brenntag auf kleinere, ergänzende Zukäufe in der Spezialchemie-Distribution konzentrieren und von den avisierten „größeren und mutigeren Schritten“ Abstand nehmen solle.

AUFSICHTSRATSCHEFIN NOWOTNE GEHT

Einen Schlingerkurs wirft PrimeStone Brenntag auch in der Frage der Besetzung des Aufsichtsrats vor. Der Investor will der Hauptversammlung dem Insider zufolge daher mehrere eigene Kandidaten für das sechsköpfige Gremium vorschlagen. Brenntag bestätigte, dass Aufsichtsratschefin Doreen Nowotne auf der Hauptversammlung nach 13 Jahren nicht mehr für das Gremium kandidieren wolle. Noch vor kurzem hatte es in einer Brenntag- Präsentation geheißen, sie wolle wieder antreten, den Vorsitz aber wie geplant an den ehemaligen LonzaLONN.S-Chef Richard Ridinger abgeben. Die Präsentation wurde nachträglich geändert.

Für die Unternehmensberaterin soll erneut eine Frau mit internationaler Erfahrung in den Aufsichtsrat einziehen, Ridinger soll zum Aufsichtsratschef gekürt werden. Aufgestockt werden soll das Gremium – anders als zunächst geplant – erst 2024.

München, 18. Apr – Der aktivistische Investor PrimeStone zündet im Streit mit dem weltgrößten Chemikalienhändler Brenntag die nächste Eskalationsstufe. Der britische Hedgefonds veröffentlichte am Dienstag einen Brief an den Aufsichtsrat von Brenntag, in dem er seine Forderung bekräftigt, die Spezialitäten-Sparte vom Massen-Geschäft abzuspalten. „So könnte der Teufelskreis der unzureichenden Performance dieses Geschäftsbereichs durchbrochen werden, in dem das Unternehmen als Teil von Brenntag gefangen ist, um es endlich in die Lage zu versetzen, auf Augenhöhe mit seinen leistungsstärkeren und auf ihr Kerngeschäft fokussierten Wettbewerbern zu konkurrieren“, heißt es in dem Brief des Investors, der nach eigenen Angaben 2,1 Prozent der Aktien hält. 

Der Vorstand solle einen klaren Zeitplan dafür vorlegen, die Aktionäre sollten „spätestens in der nächsten Hauptversammlung“ am 15. Juni darüber entscheiden können. Brenntag will dagegen erst im Herbst entscheiden, wie es mit den beiden Firmenteilen weitergehen soll. Dann werde auf einem Investorentag über den Stand der im vergangenen Jahr vorgestellten „Strategy to Win“ berichtet, bestätigte eine Sprecherin. „In diesem Zusammenhang wird der Vorstand auch die schrittweise Verselbständigung und Differenzierung der beiden globalen Geschäftsbereiche näher erläutern.“

Nach Informationen von PrimeStone lässt Brenntag über einen externen Berater in einer Umfrage ausloten, wie große Investoren zu einer Aufspaltung stehen würden. Das sei nicht sinnvoll, kritisiert der Hedgefonds. Das Unternehmen wollte sich nicht konkret zu Inhalten von Investoren-Gesprächen äußern. Brenntag sei „im ständigen konstruktiven Austausch mit allen unseren Aktionärinnen und Aktionären inklusive PrimeStone und schätzen den Dialog“, erklärte eine Sprecherin nur. 

Die aktivistischen Investoren Engine Capital und PrimeStone hatten sich im Zuge der anvisierten milliardenschweren Übernahme des US-Rivalen Univar bei Brenntag engagiert und gegen die Pläne opponiert. Anfang des Jahres machte der Essener Konzern einen Rückzieher, inzwischen will der Finanzinvestor Apollo Univar für 8,1 Milliarden Dollar schlucken. PrimeStone bekräftigte seine Forderung, wonach sich Brenntag auf kleinere, ergänzende Zukäufe in der Spezialchemie-Distribution konzentrieren und von den avisierten „größeren und mutigeren Schritten“ Abstand nehmen solle.

AUFSICHTSRATSCHEFIN NOWOTNE GEHT

Einen Schlingerkurs wirft PrimeStone Brenntag auch in der Frage der Besetzung des Aufsichtsrats vor. Das Unternehmen bestätigte, dass Aufsichtsratschefin Doreen Nowotne auf der Hauptversammlung nach 13 Jahren in dem Gremium nicht wieder kandidieren wolle. Noch vor kurzem hatte es in einer Brenntag- Präsentation geheißen, sie wolle wieder antreten, den Vorsitz aber wie geplant an den ehemaligen Lonza-Chef Richard Ridinger abgeben. Das sei nach Gespräche mit Investoren geändert worden, sagte die Brenntag-Sprecherin. Für die Unternehmensberaterin soll erneut eine Frau mit internationaler Erfahrung in den Aufsichtsrat einziehen, Ridinger soll zum Aufsichtsratschef gekürt werden.

Aufgestockt werden soll das Gremium – anders als zunächst geplant – erst 2024. PrimeStone hatte angekündigt, zwei eigene Kandidaten zu nominieren.

Hedgefonds PrimeStone verschärft Gangart gegenüber Brenntag

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von websubs auf Pixabay

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