Berlin, 08. Mrz – Die Bereitschaft von Arbeitnehmern zum Wechsel in ein anderes Unternehmen ist einer Umfrage unter Personalberatern zufolge angesichts der wirtschaftlichen Flaute deutlich gesunken. Die Wechselwilligkeit der Kandidatinnen und Kandidaten sei merklich zurückgegangen, beklage inzwischen jeder zweite Personaler, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) hervorgeht.
„Wir erleben zunehmend risikoscheuende Mitarbeitende, die einen Arbeitgeberwechsel auf vermeintlich sicherere Zeiten verschieben“, sagte der Vorsitzendes des BDU-Fachverbandes Personalberatung, Arne Adrian. „Hinzu kommt, dass der Arbeitsmarkt es zulässt, dass veränderungswillige Bewerbende auf die perfekte Stelle warten.“
Beides zusammen mache die Personalsuche noch herausfordernder und aufwändiger, beklagt der Verband. „Kandidatinnen und Kandidaten müssen in hohem Maße motiviert und überzeugt werden, damit ein Stellenwechsel als vorteilhaft empfunden wird“, sagte Adrian.
Trotz dieser Herausforderung blickt die Branche der Headhunter unterm Strich positiv in die Zukunft. 86 Prozent der befragten 258 Personalberater bezeichnen ihre derzeitige Geschäftssituation als „gut“ (40 Prozent) oder „zufriedenstellend“ (46 Prozent). 40 Prozent liegen eigenen Angaben zufolge sogar über ihrem eigentlich geplanten Budgetansatz. 37 Prozent erwarten im Gesamtmarkt eine günstigere Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten. Lediglich drei Prozent der größeren Marktteilnehmer gehen von einer schwächeren Nachfrage der Kunden aus.
Um geeignete Kandidaten für eine Ansprache zu finden, haben die Headhunter laut BDU in den vergangenen Jahren mit hoher Priorität ihre Prozesse digitalisiert. Sie setzten heute überwiegend auch digitale Werkzeuge ein, um die besten Talente für die neuen Anforderungen herauszufiltern.
Headhunter beklagen sinkenden Wechselwillen von Arbeitnehmern
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Robert Hundley auf Pixabay
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