Freitag, November 8, 2024
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Harter Kampf um Sjewjerodonezk – Selenskyj warnt vor Durchstoß

Kiew, 06. Jun (Reuters) – In der strategisch wichtigen Stadt Sjewjerodonezk liefern sich ukrainische und russische Streitkräfte einen erbitterten Straßenkampf. Die Invasoren seien zahlenmäßig zwar im Vorteil, sagte Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag. Dennoch habe sein Land jede Chance, in der ostukrainischen Stadt zurückzuschlagen. Sollte Russland im Donbass einen Durchstoß erzielen, werde es schwer für die Ukraine. Vom Donbass aus könnten dann strategische industrielle Ziele in der Zentral-Ukraine angriffen werden.

Zuvor hatte sich die Lage für die ukrainische Seite nach Angaben des Gouverneurs von Luhansk etwas verschlechtert. Es gebe intensive Straßenkämpfe mit russischen Kräften in der im Osten des Landes gelegenen Stadt, sagte Serhij Gaidai dem staatlichen Fernsehen. „Unseren Verteidigern ist es gelungen, eine gewisse Zeit einen Gegenangriff zu führen, sie haben fast die Hälfte der Stadt befreit. Aber jetzt hat sich die Situation für uns wieder ein wenig verschlechtert.“ Ukrainische Soldaten hielten jedoch Stellungen im Industriegebiet der Stadt, die in der Region Luhansk liegt. 

Auch das britische Verteidigungsministerium berichtete von heftigen Auseinandersetzungen in Sjewjerodonezk. Dort haben die russischen Streitkräfte ihren Angriff auf das östliche Donbass-Kernland der Ukraine konzentriert. „Die heftigsten Kämpfe finden in Sjewjerodonezk statt“, sagte Gaidai. Aber auch anderswo gehen die russischen Angriffe weiter. In der südukrainischen Stadt Mykolaiw seien Explosionen zu hören gewesen, teilte Bürgermeister Olexander Senkewytsch im Nachrichtendienst Telegram mit.

LAWROW REAGIERT

Trotz Warnungen von Russlands Präsident Wladimir Putin will nun auch Großbritannien der Ukraine Mehrfach-Raketenwerfer liefern. Diese können Ziele bis zu 80 Kilometer entfernt erreichen, wie Verteidigungsminister Ben Wallace mitteilte. Die hochleistungsfähigen M270-Raketenwerfer würden es den ukrainischen Streitkräften ermöglichen, sich besser gegen „den brutalen Einsatz von Langstreckenraketen“ gegen ukrainische Städte zu verteidigen. Ukrainische Soldaten sollen demnach in Großbritannien für den Einsatz der neuen Waffensysteme ausgebildet werden. Zuvor hatte die US-Regierung angekündigt, hochmoderne Mehrfach-Raketenwerfer vom Typ M142 Himars zu schicken.

Russland will die ukrainischen Streitkräfte angesichts der angekündigten westlichen Lieferungen von Waffen mit größerer Reichweite weiter von seinen Grenzen zurückdrängen. „Je größer die Reichweite der gelieferten Systeme ist, desto weiter werden wir die Nazis von der Linie entfernen, von der aus die russischsprachigen Länder und die Russische Föderation bedroht werden könnten“, erklärte Außenminister Sergej Lawrow auf einer Pressekonferenz.

Am Sonntag hatte Präsident Putin angekündigt, neue Ziele anzugreifen, wenn der Westen der Ukraine Raketen mit größerer Reichweite liefere. Am selben Tag schlugen russische Raketen zum ersten Mal seit mehr als einem Monat in Kiew ein. Nach ukrainischen Angaben wurde ein Eisenbahnwerk getroffen, während Russland erklärte, es habe Panzer zerstört, die von osteuropäischen Ländern in die Ukraine geschickt wurden.

Harter Kampf um Sjewjerodonezk – Selenskyj warnt vor Durchstoß

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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