Donnerstag, November 21, 2024
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Hannover Rück steckt Hurrikan „Ian“ noch gut weg

München, 03. Nov – Der verheerende Hurrikan „Ian“ kann der Hannover Rück deutlich weniger anhaben als den größeren Konkurrenten Münchener Rück und Swiss Re. Der Wirbelsturm, der Ende September über Florida hinweggefegt war, werde den drittgrößten Rückversicherer der Welt nur rund 276 Millionen Euro kosten, sagte Finanzvorstand Clemens Jungsthöfel am Donnerstag. Hannover Rück habe sich bereits in den vergangenen Jahren stärker aus der Absicherung von Naturkatastrophen in Florida zurückgezogen als andere. Münchener Rück und Swiss Re stellen sich jeweils auf Milliardenschäden aus „Ian“ ein, der die Versicherer insgesamt 50 bis 65 Milliarden Dollar kosten dürfte.

Die Hannover Rück rückt von ihren Zielen für das laufende Jahr nicht ab, auch wenn die Naturkatastrophen-Schäden in den ersten neun Monaten mit fast 1,5 Milliarden Euro um rund 400 Millionen Euro über dem Budget lagen. Für Kriegsschäden in der Ukraine hat der Rückversicherer vorsichtshalber 331 Millionen Euro reserviert, obwohl sich die gemeldeten Schäden bisher in Grenzen halten.

Der Nettogewinn werde allerdings eher am unteren Ende der erwarteten Spanne von 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro liegen. „Bereits vor den großen Zerstörungen durch Hurrikan ‚Ian‘ war 2022 ein Jahr mit überdurchschnittlicher Großschadenbelastung“, erklärte Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz. „Die hohen Inflationsraten verteuern die Wiederaufbaukosten noch dazu.“ Zugute kommen der Hannover Rück inflationsbesicherte Anleihen, mit denen sie sich in den vergangenen Jahren eingedeckt hat und mit denen sie angesichts der steigenden Inflation in den ersten neun Monaten allein 301 Millionen Euro verdient hat.

Die Hannover-Rück-Aktie verteuerte sich gegen den Trend um 2,3 Prozent auf 169,35 Euro.

Henchoz betonte, die Talanx-Tochter müsse aber bei den Neuverhandlungen der Verträge mit den Erstversicherern per Januar darauf achten, dass sie auch im versicherungstechnischen Geschäft profitabel bleibe. Finanzchef Jungsthöfel sagte, dabei seien „signifikante Preiserhöhungen über alle Bereiche zu erwarten“.

In den ersten neun Monaten lag der Nettogewinn der Hannover Rück mit 871 (Vorjahr: 856) Millionen Euro leicht über Vorjahr. Die gebuchten Bruttoprämien schossen währungsbereinigt um 13,5 auf 26,3 Milliarden Euro nach oben. Ohne Wechselkurseffekte erwartet Henchoz zum Jahresende ein Prämienplus von 7,5 Prozent. Eine Prognose für das nächste Jahr, die die Hannover Rück sonst im Herbst gegeben habe, sei wegen der veränderten Bilanzierungs-Vorschriften (IFRS 17) diesmal erst im März zu erwarten, sagte Jungsthöfel.

Hannover Rück steckt Hurrikan „Ian“ noch gut weg

Quelle: Reuters

Bildquelle: Bild von WikiImages auf Pixabay

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