Die bevorstehende EZB-Sitzung kommentiert Katharine Neiss, Deputy Head of Global Economics and Chief European Economist bei PGIM Fixed Income:
Trotz der schwachen realwirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone geht der Markt von einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf der EZB-Sitzung in dieser Woche aus. Das Hauptaugenmerk wird daher auf den Aussagen und dem Wortlaut der Pressekonferenz liegen.
Wird die EZB bekräftigen, dass es noch viel zu tun gibt, wenn es um weitere Zinserhöhungen geht? Oder – was vielleicht wahrscheinlicher ist – dass sie sich mit dem Hinweis auf die Datenlage ihre Handlungsoptionen offenhält? Schließlich ist die geldpolitische Sitzung im September noch in weiter Ferne.
Die Einkaufsmanagerindizes signalisieren eine Abschwächung der Konjunktur im Euroraum, und die jüngste Umfrage der EZB deutet auf eine weitere Straffung der Kreditvergabe durch die Banken hin. Sollten sich diese Daten und die Einschätzung der EZB, dass es kaum Anzeichen für eine Lohn-Preis-Spirale gibt, bestätigen, könnten die Zinsen im Juli ihren Höchststand von 3,75 % erreichen.
Zum jetzigen Zeitpunkt scheint es jedoch noch zu früh für die EZB zu sein, die Aufgabe, die Inflation wieder auf ihr Zielniveau zu bringen, für erledigt zu erklären, und wir erwarten einen restriktiven Ton in Verbindung mit Aussagen, die alle Optionen für September und darüber hinaus offenlässt.
Hält sich die EZB mit dem Hinweis auf die Datenlage ihren Handlungsspielraum offen?
Foto von Katharine Neiss (Quelle: PGIM Fixed Income)
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