München, 29. Jul (Reuters) – Der schwedische Finanzinvestor EQT will den Kursrutsch beim Nürnberger Linux-Softwareanbieter Suse nutzen, um seine Beteiligung wieder aufzustocken. EQT werde vom 8. August an „opportunistisch“ Suse-Aktien für bis zu 100 Millionen Euro kaufen, teilte die Beteiligungsgesellschaft am Freitagabend mit. EQT will sich dafür bis zu neun Monate Zeit lassen, den Auftrag für die Aktienkäufe hat die Investmentbank Morgan Stanley. Zum Xetra-Schlusskurs vom Freitag könnte EQT seinen Anteil damit um rund 3,4 Prozentpunkte auf fast 80 Prozent aufstocken.
Die Schweden hatten Suse im Mai 2021 an die Börse gebracht. Seither hat sich die Aktie allerdings enttäuschend entwickelt. Zum Ausgabepreis von 30 Euro hat sie 42 Prozent verloren. Anfang der Woche erreichten sie ein Allzeittief. Die Nachricht von der geplanten Aufstockung sorgte aber für Kursfantasie. Im Späthandel zogen Suse um 8,3 Prozent auf 18,42 Euro an.
Im Frühjahr hatten andere Finanzinvestoren wie Thoma Bravo Finanzkreisen zufolge bei Suse und EQT angeklopft. Die Schweden hätten deren unverbindliche Angebote aber zurückgewiesen, sagten damals mehrere Insider. Normalerweise ziehen sich Private-Equity-Gesellschaften nach einem Börsengang eines Unternehmens aus ihrem Portfolio nach und nach mit Paketverkäufen zurück. EQT geht nun den entgegengesetzten Weg. Es könnte der Versuch sein, den Suse-Aktienkurs zu stützen.
Großaktionär EQT will bei Linux-Softwarefirma Suse aufstocken
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