Düsseldorf/München, 13. Mrz – Der hessische Unternehmer Friedhelm Loh will seine Beteiligung am Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo) deutlich aufstocken und macht den übrigen Aktionären deshalb ein Übernahmeangebot. Lohs Holding Swoctem wolle ihren Anteil von zuletzt 25,25 Prozent auf mehr als 30 Prozent ausbauen, aber nicht die Mehrheit übernehmen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Loh, der auch im Aufsichtsrat von KlöCo sitzt, stellte sich hinter die Strategie des Vorstands. Der Stahlhändler begrüßte den Vorstoß grundsätzlich, will das Angebot aber erst später bewerten. Mit einer Aufstockung Lohs auf mehr als 30 Prozent sieht der Vorstand aber mehr Handlungsspielraum etwa für einen Aktienrückkauf.
Loh bietet mit 9,75 Euro je Aktie nur einen kleinen Aufschlag auf den Aktienkurs, der vor der Offerte bei 9,31 Euro gelegen hatte. Am Montag stieg die Aktie bis auf 10,11 Euro. Insgesamt wird KlöCo mit dem Übernahmeangebot mit 973 Millionen Euro bewertet.
Als langfristiger Investor wolle er „die Position von KlöCo als produzentenunabhängigem Stahl- und Metalldistributor und Stahl-Service-Unternehmen im internationalen Wettbewerb“ auf Dauer stärken nachhaltig stärken, erklärte der Unternehmer Loh, dessen größtes Konzernunternehmen Rittal im hessischen Haiger Schaltschränke und Stromverteiler herstellt. „Ziel ist dabei, dass die Gesellschaft dem von zahlreichen Herausforderungen geprägten gesamtwirtschaftlichen Umfeld auf einer rechtlich und wirtschaftlich stabilen Grundlage begegnen kann.“
Mit dem freiwilligen Angebot, das offiziell Ende März vorgelegt werden soll, vermeidet Loh ein Pflichtangebot für KlöCo, das fällig würde, wenn er die Schwelle von 30 Prozent überschreitet. Zweitgrößter KlöCo-Aktionär ist der Drogerie-Unternehmer Dirk Roßmann. Loh hat sich gegen einen Kurssturz am Aktienmarkt abgesichert: Wenn der Kleinwerteindex SDax, in dem KlöCo gelistet ist, um mehr als 15 Prozent fällt, wird das Angebot zurückgezogen.
Großaktionär Loh will bei Stahlhändler KlöCo aufstocken
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Hermann Traub auf Pixabay
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