Zürich, 18. Mai (Reuters) – Die Schweizer Glasverpackungsfirma Vetropack will in ihrem ukrainischen Werk Hostomel rund zwei Drittel der etwa 600 Stellen streichen. „Wir sind uns der Bedeutung dieses Schrittes für unsere Mitarbeitenden in der Ukraine sehr bewusst – sehen aber derzeit keine Alternative“, erklärte Vetropack-Chef Johann Reiter am Mittwoch.
Wegen Kriegsschäden sei eine Wiederaufnahme der Produktion nicht mehr absehbar. Eine Gehaltsfortzahlung bei gleichzeitiger Freistellung, wie dies nach dem Beginn des russischen Angriffs gemacht wurde, sei nur zeitlich begrenzt möglich. „Die Finanzierung dieser Arbeitsplätze hängt bei uns direkt mit der Produktion und dem Verkauf von Glasverpackungen zusammen“, sagte Reiter. „Ohne eine Produktion können wir sie deshalb nicht aufrechterhalten.“
Vetropack will zwar an dem Werk festhalten, sieht die Rahmenbedingungen für eine Instandsetzung in naher Zukunft aber nicht gegeben. Bei der Belegschaft handle es sich überwiegend um Männer in wehrfähigem Alter, die das Land nicht verlassen dürften und deshalb nicht in anderen Vetropack-Werken eingesetzt werden könnten.
Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind in der Ukraine nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) rund 4,8 Millionen Arbeitsplätze verloren gegangen, entsprechend. Die Arbeitsplatzverluste entspreche damit etwa 30 Prozent der ukrainischen Erwerbsbevölkerung vor Kriegsbeginn.
Glasverpackungsfirma Vetropack streicht in der Ukraine rund 400 Stellen
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