Amsterdam, 03. Nov – Die niederländische Großbank ING hat wegen einer höheren Risikovorsorge und dem Hypothekenstreit in Polen einen Gewinneinbruch erlitten. Der Vorsteuergewinn fiel im dritten Quartal um 28,3 Prozent auf 1,38 Milliarden Euro, wie das Geldhaus am Donnerstag mitteilte. Die Inflation und die hohen Energiepreise hätten sowohl auf die Kosten der Bank als auch auf die Kunden durchgeschlagen. Die ING habe eine „solide Leistung erbracht, insbesondere angesichts des schwierigen wirtschaftlichen und geopolitischen Umfelds“, sagte Vorstandschef Steven van Rijswijk und kündigte einen neuen 1,5 Milliarden Euro schweren Aktienrückkauf an.
Die Rückstellungen für faule Kredite verzehnfachte ING im dritten Quartal auf 403 Millionen Euro von 39 Millionen vor einem Jahr. Zudem fielen auch bei der ING Belastungen wegen der geänderten Hypothekengesetzgebung in Polen an. Diese erlaubt es Kreditnehmern, ihre monatlichen Ratenzahlungen für Hypothekenkredite mehrere Male auszusetzen.
Bei ING schlug das mit 343 Millionen Euro zu Buche. Unter anderem auch die Commerzbank und BNP Paribas hatten die geänderte Gesetzgebung zu spüren bekommen. Hintergrund ist, dass Tausende polnische Kreditnehmer vor vielen Jahren Hypotheken in Franken aufgenommen hatten, um von niedrigeren Zinsen in der Schweiz zu profitieren. Doch der Franken gewann im Vergleich zum Zloty an Wert, die Kosten für die Kunden stiegen.
Gewinneinbruch bei Großbank ING – Milliardenschwerer Aktienrückkauf
Quelle: Reuters
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