Berlin, 14. Sep – Die Bundesregierung sieht die Abhängigkeit von China bei den für die Klimawende wichtigen Rohstoffen wie etwa Lithium kritisch. Es gelte, sich in der EU und weltweit verstärkt nach Kooperationspartnern umzuschauen, sagte Kanzleramts-Staatssekretär Jörg Kukies am Mittwoch bei einem Digital-Event des OECD Berlin Centre. Neben der Förderung dieses für Elektroautobatterien essenziellen Leichtmetalls seien auch weitere Stufen der Wertschöpfungskette im industriellen Prozess zum großen Teil in chinesischer Hand. Die Volksrepublik habe eine strategische Entscheidung getroffen, sehr viel von dieser Wertschöpfungskette nach China zu bringen: „Und das kreiert massive Abhängigkeiten“, sagte Kukies, der als deutscher G7-Sherpa die jährlichen Gipfeltreffen inhaltlich vorbereitet.
Das sei in einigen Bereichen der kritischen Rohstoffe, zu denen auch die zum Bau von Solar- und Windkraftanlagen verwendeten Seltenen Erden zählen, vergleichbar mit der Abhängigkeit von russischem Gas. Es gelte allerdings Widerstände zu überwinden, wenn man die für die grüne Transformation nötigen Stoffe aus dem Erdboden holen und in batteriefähige Materialien umwandeln wolle: „Da stinkt und dampft es ganz gehörig“, so Kukies. Der Abbau Lithiums gilt als energieintensiv und verbraucht viel Wasser. Bei der Gewinnung Seltener Erden fallen auch giftige Abfälle an.
Kukies hatte bereits Anfang Juli beim Tag der Familienunternehmer in Berlin beklagt: „Fast alle Raffinierungen von Seltenen Erden, von Mineralien finden in China statt.“ Das könne nicht das „Endergebnis“ sein. Man wolle China zwar nicht nur als systematischen Rivalen, sondern auch als Partner betrachten. Aber dazu müsste man selbstbewusst eigene Interessen vertreten. Die G7-Staaten hätten klar gemacht, dass sie nicht naiv sein wollten
G7-Sherpa Kukies kritisiert Abhängigkeit von China bei Lithium & Co.
Quelle: Reuters
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