Nusa Dua/Berlin, 07. Jul (Reuters) – Unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine kommen die Außenministerinnen und Außenminister der G20-Staaten in Indonesien zu zweitägigen Beratungen zusammen. An dem Treffen am Donnerstag und Freitag auf der Ferieninsel Bali nimmt auch der russische Außenminister Sergej Lawrow teil. In US-Regierungskreisen hieß es, angesichts des russischen Vorgehens in der Ukraine könne nicht von einem Business-as-usual ausgegangen werden. Es dürften in keiner Weise irgendwelche Signale geliefert werden, die Russlands Handlungen legitimierten, sagte ein US-Vertreter. Australiens Außenministerin Penny Wong betonte, die westlichen Demokratien würden sich klar gegen Russland stellen.
Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte vor ihrer Abreise nach Indonesien erklärt, bei den Beratungen dürfe Russland nicht die Bühne überlassen werden. Der Krieg in der Ukraine habe weitreichende Folgen für die ganze Welt. Die Abstimmung und Beratung mit den internationalen Partnern sei wichtiger denn je, dafür biete das Treffen der 20 größten Industrie- und Schwellenländer eine sehr gute Gelegenheit. „Wir alle haben ein Interesse daran, dass internationales Recht geachtet und respektiert wird“, erklärte die Ministerin. „Das ist der gemeinsame Nenner, und es ist auch der Grund, warum wir Russland nicht einfach die Bühne des Treffens überlassen werden.“
Zu den G20 gehören neben Deutschland, den USA, Russland, Australien und Indonesien auch China, Indien, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan, Argentinien, Brasilien, Mexiko, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, die Türkei sowie die Europäische Union. Das Treffen der Minister gilt als wegweisend für den Gipfel der Staats- und Regierungschefs im November, zu dem Russlands Präsident Wladimir Putin bereits seine Teilnahme angekündigt hat.
G20-Außenminister beraten in Bali – Lawrow dabei
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.