München, 03. Feb – Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) treibt die Pläne zum Einstieg von Finanzinvestoren voran. Eine vierköpfige Arbeitsgruppe mit den beiden Interimschefs Axel Hellmann und Oliver Leki habe sich auf „wesentliche Leitplanken zur Weiterentwicklung des deutschen Profifußballs und eine mögliche strategische Partnerschaft“ der Fußball-Bundesliga verständigt, teilte die DFL am Freitagabend mit. Teil des Konzepts ist eine Beteiligung von Finanzinvestoren an den Medienrechten an den beiden Profiligen. Schon im Herbst hatten sich mehr als ein halbes Dutzend Interessenten gemeldet. Unter anderem die mageren Fortschritte in dem Prozess hatten DFL-Chefin Donata Hopfen das Amt gekostet.
Hellmann (Eintracht Frankfurt) und Leki (SC Freiburg) wollen den Verkauf bis zum Ende ihrer Amtszeit im Juni unter Dach und Fach bringen. Deshalb drängt die Zeit. Als nächstes müssen das Präsidium der DFL und der Aufsichtsrat am Donnerstag dem Konzept zustimmen. Danach soll die Ausschreibung konkreter werden.
Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung will die Arbeitsgruppe dem Präsidium vorschlagen, einen Anteil von 15 Prozent an einer neuen Tochtergesellschaft zu verkaufen, in der die in- und ausländischen Medienrechte gebündelt werden sollen. Bei einer Bewertung von rund 18 Milliarden Euro könnte das mehr als 2,5 Milliarden Euro einbringen. Die DFL erklärte, es gehe „um eine zeitlich begrenzte Minderheitsbeteiligung an Lizenzerlösen aus der Verwertung von Bundesliga-Rechten“. Laut „Bild“ sollen die Verträge auf 25 bis 30 Jahre angelegt sein. Das Sagen behielten dabei stets die 36 Profiklubs, betonte die DFL. Sie versucht damit, den Bedenken zahlreicher Vereine Rechnung zu tragen.
Mit Hilfe eines Investors will die Bundesliga die Erlöse aus den Fernsehvermarktungsrechten sichern und wenn möglich steigern. Vor allem bei den Auslandsrechten hinkt der deutsche Fußball der englischen Premier League und der spanischen La Liga hinterher. Die Arbeitsgruppe sei sich einig, dass Investitionen „in nachhaltiges Wachstum“ der Bundesliga notwendig seien, wenn diese an der „50+1“-Regel festhalten wolle, die den Verkauf der Mehrheit eines Klubs an Investoren unterbindet, hieß es in der Mitteilung. „Im Ergebnis sollen die Bundesliga und 2. Bundesliga sportlich attraktive Top-Ligen mit starker Verankerung in der Gesellschaft bleiben.“
Fußball-Bundesliga treibt Pläne für Investoren-Einstieg voran
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von simschmidt auf Pixabay
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