Sind Frauenevents heute noch notwendig?
Frauen sind heutzutage genauso selbstständig wie Männer. Die Gleichberechtigung ist heute auf dem höchsten Niveau, das es jemals gegeben hat. In der Gesellschaft nimmt auch der Feminismus immer weiter zu. Nicht nur Frauen, auch viele Männer setzen sich für das weibliche Geschlecht ein. Dadurch entstehen unter anderem Events, die explizit nur für Frauen ausgerichtet werden. Die weiblichen Gäste können sich dabei frei entfalten. Doch diskriminieren solche Events nicht die Männer? Wie positiv sind Veranstaltungen für Frauen wirklich? Was sind die Nachteile? Und braucht man heutzutage überhaupt noch geschlechtergetrennte Veranstaltungen?
Warum Frauenevents gebraucht werden
Reine Frauenclubs sind veraltet, denn in der heutigen Zeit und Gesellschaft bedeutet Gleichberechtigung sehr viel. Jedoch wünschen sich manche Frauen weiterhin Zeiten, in denen sie allein untereinander sein können. Deswegen gibt es auch immer noch reine Frauenclubs. Eine Alternative bieten Frauenevents in gemischten Clubs. Solche Veranstaltungen befassen sich mit den Belangen von Frauen und bieten Unterstützung. Sie helfen Frauen, ihr Selbstvertrauen zu stärken und das sogenannte Imposter-Syndrom, welches bei großen Selbstzweifeln auftritt, zu bekämpfen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie Frauen sich vernetzen und Geschäftsbeziehungen pflegen.
Frauen haben dort die Möglichkeit, sich frei entfalten zu können. Das traut sich in Gegenwart von vielen Männern nämlich längst nicht jede Frau. Frauen können sich bei solchen Veranstaltungen gegenseitig unterstützen und das in jeder Lebenslage. So kann man aus einem Frauenevent gestärkt herausgehen und sich beim nächsten gemischten Event auch neben den Männern behaupten. Die Unsicherheiten, die in Gegenwart von Männern bestehen, können also bei Frauenevents besiegt werden. Doch das ist längst nicht alles. Es gibt schließlich auch Frauen, die ausreichend Selbstbewusstsein haben und sich trotzdem nach reinen Frauenevents sehnen.
Frauen sehnen sich auch viel häufiger nach Gesprächen mit Gleichgesinnten als Männer. Eine Frau versteht eine andere Frau meistens besser als das männliche Geschlecht es jemals könnte. Es herrscht mehr Sichtbarkeit von Frau zu Frau. Bei reinen Frauenevents können Erfahrungen ausgetauscht und gegenseitig Tipps gegeben werden. Es kann ganz offen diskutiert werden, was mit Männern in dieser Art und Weise nicht immer möglich ist. Auch Probleme mit männlichen Kollegen, Geschäftspartnern oder Vorgesetzten können problemlos angesprochen werden.
Genauso werden dort aber auch Themen angesprochen, für die sich meist nur Frauen interessieren, also die typischen „Frauenthemen“. Außerdem kann sich über Probleme ausgetauscht werden, die sich ausschließlich Frauen in der Öffentlichkeit stellen müssen, wie beispielsweise Unterdrückung oder Benachteiligung. Frauen können sich bei Frauenevents gegenseitig unterstützen und aufbauen und das auf einer privaten sowie geschäftlichen Ebene. Auf Augenhöhe ist eine Weiterentwicklung oft doch noch besser zu realisieren.
Der Nachteil von Frauenevents
Frauenevents schließen offensichtlich die männlichen Kollegen aus. Viele Männer fühlen sich durch solche Veranstaltungen diskriminiert. Sie können bzw. dürfen schließlich nicht teilnehmen. Für die Frauen ist es zwar vorteilhaft, dass sie alleine untereinander sein und ungestört über Frauenthemen reden können. Doch das sieht nicht jeder so und es werden gleichermaßen reine Männerevents gefordert.
Diese gibt es nämlich bisher kaum. Doch es ist auch bekannt, dass bei Networking Events der männliche Anteil oft dominiert. Trotz aller Gleichberechtigung sieht man Frauen seltener in der Chefetage als Männer. So kommt es dazu, dass auf gemischten Veranstaltungen weniger Frauen zugegen sind. Eine hohe Anzahl Männer kann nämlich unter Umständen einschüchternd wirken.
Fazit
Ein Netzwerk nur für Frauen ist unerlässlich, damit Frauen in einem sicheren Umfeld Probleme aufarbeiten können, die speziell sie betreffen. Frauen benötigen einen sicheren Rahmen, um geschäftliche und persönliche Herausforderungen unter Gleichgesinnten zu ergründen, damit sie selbstbewusster und besser gerüstet sind, um an der Seite ihrer männlichen Kollegen zu arbeiten. Sie können sich auch gegenseitig stärken und motivieren. Deswegen lautet die Antwort: Reine Frauenevents sind zwar nicht zwingend notwendig, aber eine tolle Chance für Frauen, sich auf einer anderen Ebene zu connecten.
Autoren:
Alexander Schungl und Tanja Hacker sind CEOs und Gründer vom Premium Leaders Club. Der Business Club stellt ein umfangreiches Netzwerk aus verschiedenen Experten dar und bietet regelmäßig verschiedene Events an. https://www.premium-leaders.club/
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