Sonntag, Dezember 22, 2024
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Forsa-Chef – Ausblutung nach rechts ist Hauptproblem der FDP

Berlin, 09. Okt  – Die AfD hat nach Einschätzung von Meinungsforscher Manfred Güllner in Niedersachsen im klassischen Wählerrevier der FDP gewildert. „Viele Mittelständler, die bisher FDP gewählt haben, sind zur AfD gewechselt“, sagte der Forsa-Chef der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag. „Die Ausblutung in Richtung rechts ist das Hauptproblem der FDP.“ Die Liberalen seien im Kern eine Klientelpartei für Handwerker und Freiberufler geblieben. „Die fühlen sich von der Ampel in der Energiekrise aber schlecht vertreten“, sagte Güllner. Sie fürchteten, zerrieben zu werden zwischen großzügigen Hilfen für große Unternehmen wie Uniper und eigenen Existenzsorgen. Diese Ängste könne ihnen die FDP nicht nehmen.

„Bisher gab es eine klare Abgrenzung zwischen FDP-Klientel und AfD“, sagte Güllner. „Die ist brüchig geworden, verstärkt durch die Energiekrise.“ Der Mittelstand sei enttäuscht, dass die FDP nicht macht, was von ihr erwartet werde – etwa den Abbau von Bürokratie, von der sich viele Unternehmer gegängelt fühlten. „Die Energiekrise führt zu Existenzängsten.“

Die Ampel mit SPD und Grünen in Berlin platzen zu lassen, bringe den Liberalen nichts. „Alles, was den Mittelstand ärgert, wird im Bundestag entschieden“, sagte der Meinungsforscher. „Die FDP muss in der Regierung bleiben, um die Interessen ihrer Kernwähler einzubringen.“ Den möglichen Abschied aus dem Landtag von Niedersachsen könne die FDP verschmerzen. „Denn der für sie wichtigere Platz war immer der im Bundestag und nicht der in den Landtagen.“

Die SPD hat ersten Hochrechnungen zufolge die Landtagswahl in Niedersachsen gewonnen. Deutlich zulegen konnte die AfD, die zuletzt scharf die Energie- und Russlandpolitik der Ampel-Koalition im Bund aus SPD, Grünen und FDP kritisiert und wegen der sprunghaft gestiegenen Strompreise einen heißen Herbst angekündigt hat. Um den Wiedereinzug in den Landtag in Hannover muss die FDP zittern: Die Liberalen liegen bei rund fünf (2017: 7,5) Prozent.

Forsa-Chef – Ausblutung nach rechts ist Hauptproblem der FDP

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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