Cincinnati, 09. Mrz – Die Rückkehr des Flugzeug-Booms soll dem US-Konzern General Electric in seinem künftigen Kerngeschäft kräftig Schub verleihen. Vorstandschef Larry Culp stellte am Donnerstag für das Geschäft mit Triebwerken und anderen Flugzeug-Bauteilen bis 2025 jährlich zweistellige Wachstumsraten und Umsatzrenditen von rund 20 Prozent in Aussicht. Für das laufende Jahr bekräftigte er das Ziel, den Umsatz bei GE Aerospace um mindestens zehn Prozent zu steigern und einen operativen Gewinn von 5,3 bis 5,7 Milliarden Dollar zu erwirtschaften. „Wir sind gut positioniert für ein starkes Jahr“, sagte Culp bei einer Konferenz im US-Bundesstaat Ohio. Das trieb die GE-Aktie am Donnerstag um gut acht Prozent auf 94 Dollar, den höchsten Stand seit Mai 2018.
Trotz eines erwarteten erneuten Verlustes in der Energie-Sparte GE Vernova rechnet Culp im Konzern mit einem hohen prozentual einstelligen Umsatzwachstum und einem Gewinn von 1,60 bis 2,00 Dollar je Aktie. Eine Rezession „ist das letzte, woran wir denken“, zeigte er sich für die Konjunktur optimistisch.
Der GE-Chef ist gerade dabei, GE nach dem Vorbild des deutschen Erzrivalen Siemens aufzuspalten. Die Medizintechnik ist als GE Healthcare Technologies bereits seit Januar eigenständig an der Börse notiert, die Abspaltung von GE Vernova steht noch aus. Culp versuchte, die Zweifel von Investoren am Zeitplan auszuräumen: Die Windkraft- und Kraftwerks-Sparte bereite sich darauf vor, „irgendwann Anfang 2024 auf eigenen Beinen zu stehen“, sagte er.
GE Vernova hat angesichts hoher Rohmaterialpreise und steigender Lohnkosten acht Quartale in Folge keine schwarzen Zahlen geschrieben. In diesem Jahr rechnet GE in der Sparte mit einem operativen Verlust von 200 bis 600 Millionen Dollar, 2024 soll sie in die Gewinnzone zurückkehren.
Im Kerngeschäft zeigt sich Culp zuversichtlich, die Pläne der Großkunden Boeing und Airbus zur Ausweitung der Produktion erfüllen zu können. Was den Bedarf an „Leap“-Triebwerken bis 2024 betreffe, sei man sich einig, sagte er – auch wenn es angesichts von Teile- und Personalmangel ein „täglicher Kampf“ sei, die Nachfrage zu bedienen.
In dem Gemeinschaftsunternehmen CFM mit der französischen Safran baut GE die Triebwerke für die Boeing 737 MAX und etwa die Hälfte der Antriebe für die Airbus-A320-Familie. Bis 2024 will Airbus die Produktion auf 65 von zuletzt 50 im Monat hochschrauben, bis 2026 sollen es 75 werden. An letzterem Ziel haben Zulieferer Zweifel geäußert.
Flugzeug-Boom soll neuer GE im Kerngeschäft Rückenwind geben
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von WikimediaImages auf Pixabay
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