New York, 02. Nov (Reuters) – An der Wall Street sorgte die US-Notebank Fed am Mittwoch für ein kräftiges Auf und Ab. Nach der erwarteten Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf die neue Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent griffen die US-Anleger zunächst beherzt bei Aktien zu. Als Fed-Chef Jerome Powell dann aber erläuterte, dass es für eine Diskussion über eine Zinspause noch viel zu früh sei, kippte die Stimmung und die Wertpapiere flogen aus den Depots. Hintergrund ist, dass manche Ökonomen befürchten, dass der US-Wirtschaft im Zuge der Zinserhöhungen die Puste ausgeht und eine Rezession ausbricht.
Beim Börsenschluss lag der Dow-Jones-Index der Standardwerte 1,55 Prozent niedriger bei 32.148 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500.SPXverlor 2,5 Prozent und sank auf 3760 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq.IXIC büßte 3,36 Prozent ein und sank auf 10.523 Punkte.
Die US-Notenbank habe den Leitzinsen erwartungsgemäß um Dreiviertel-Prozentpunkte erhöht, meinte der Analyst bei der Commerzbank, Bernd Weidensteiner. Darüber hinaus habe sich die Fed sehr nuanciert geäußert. „Einerseits deutete sie für die nächsten Schritte ein langsameres Tempo an.“ Andererseits sei eine Zinspause kein Thema und es zeichne sich ein höheres Zielniveau für die Zinsen ab als noch bei der letzten Sitzung gedacht.
ANLEGER FINDEN GEFALLEN AN DATING-APP TINDER
Bei den Einzelwerten kamen klingelnde Kassen bei der Dating-App „Tinder“ bei Anlegern der Betreiber-Firma MatchMTCH.O gut an. Match-Aktien legten um 4,2 Prozent zu. Die steigende Beliebtheit kostenpflichtiger Premium-Abos der App kurbelte den Konzernumsatz stärker an als erwartet.
Aktien von ParamountPARA.O tauchten hingegen um mehr als zwölf Prozent ab. Ein Rückgang der Werbeeinnahmen brockte der Firma einen Quartalsumsatz unter Markterwartungen ein.
Der Kosmetikkonzern Estee LauderEL.N muss sich wegen der Belastungen durch die Corona-Beschränkungen auf dem wichtigen Markt China und des starken US-Dollars seine Jahresziele abschminken. Die Aktien verloren über acht Prozent.
Die Sorge der Anleger vor möglichen Finanzierungsproblemen von TupperwareTUP.N ließ die Aktien um rund 42 Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief abstürzen. Der Anbieter von Frischhalte-Boxen verhandelt eigenen Angaben zufolge momentan mit Gläubigern über seine Kreditkonditionen. Dem Konzern zufolge gibt es „keine Zusicherungen“, dass das erfolgreich sein werde. Tupperware leidet unter der durch die Corona-Restriktionen gesunkenen Nachfrage aus China sowie der schlechten Verbraucherstimmung in Europa.
Fed-Chef frustriert Anleger – Wall-Street-Kurse fallen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Predrag Kezic auf Pixabay
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